Extremwetterbedingungen setzen auch den Zugvögeln zu: Junge Mauersegler halten Hitze unter Dächern nicht aus und springen ins Ungewisse. 24 von ihnen werden derzeit im Tierschutzheim in Vösendorf in Niederösterreich betreut. Versehentlich wurden Bienenfresser-Babys im Marchfeld ausgebaggert. Engagierte Bauarbeiter brachten sie nach Haringsee.
Das Extremwetter setzt auch den Zugvögeln hierzulande besonders zu. Weil es unter Hausdächern immer wieder zu 50 Grad und mehr kommen kann, haben die an Gebäuden brütenden Mauersegler-Babys fast keine andere Chance als den Sturz im freien Fall, betont Stephan Scheidl, Leiter des Tierschutz-Austria-Heimes in Vösendorf.
Hitzetod oder waghalsiger Sprung
„Für viele Jungvögel bedeutet das den Hitzetod oder die Flucht ins Ungewisse. Wer den Aufprall überlebt, ist am Boden völlig schutzlos. Am heißen Asphalt drohen die Tiere zu überhitzen oder werden zur leichten Beute für Krähen und Katzen“, weiß der Experte. Man betreue derzeit bereits 24 Mauersegler im Tierschutzhaus, die in der freien Natur bis zu 3000 (!) mal pro Tag mit Insekten gefüttert werden.
Hoher Aufwand, hohe Kosten
Die Aufzucht mit der intensiven Pflege, dem Spezialfutter aus Insekten und der medizinischen Versorgung von einem einzigen der kleinen Pechvögel koste 70 Euro. Alleine heuer wurden bereits 50 Mauersegler ins Heim gebracht. Die schnelle Rettungskette sei bereits bestens eingespielt, nur ist der Verein wegen der hohen Kosten verstärkt auf Spenden angewiesen, worum nun auch gebeten wird.
Nest blieb vorerst unbemerkt
Ein Unfall hat sich auch im Marchfeld zugetragen: Dort wurden fünf streng geschützte Bienenfresser-Babys ausgebaggert. „Glücklicherweise hat ein engagierter Bauarbeiter dafür gesorgt, dass sie in die Eulen und Greifvogelstation Haringsee gebracht wurden“, freut sich Vier-Pfoten-Stationsleiter Hans Frey, dass sich die Kleinen prächtig entwickeln und die bunten Gefieder von Tag zu Tag hübscher werden.
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