Die Neuzulassungen von SUV-Modellen haben in Vorarlberg einen Höchstwert erreicht, kritisiert der Verkehrsclub Österreich und möchte gegensteuern, etwa mit einer Steuerreform.
Wer sich auf Vorarlbergs Straßen umschaut, hatte den Eindruck schon lange, nun bestätigen auch konkrete Zahlen der Statistik Austria die Einschätzung: Im Ländle rollen immer mehr SUV durch die Gegend. Mit 46,6 Prozent erreichte der Anteil der SUV und Geländewagen bei den insgesamt 6843 zugelassenen Neuwagen im ersten Halbjahr sogar einen neuen Höchstwert. Vor zehn Jahren waren es noch nur halb so viele.
Diese Entwicklung ist dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) ein Dorn im Auge: „Unter den SUV sind auch kleinere Modelle, aber aufgrund ihres größeren Luftwiderstands und höheren Gewichts verbrauchen auch diese deutlich mehr Sprit als vergleichbare herkömmliche Modelle – und damit steigen die Spritkosten und der CO2-Ausstoß“, erklärt die VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.
Auch bei E-Autos ist der SUV-Anteil mittlerweile hoch – und diese Modelle benötigen ebenfalls mehr Energie als andere, schlankere. Zudem hat eine Studie der Europäischen Umweltagentur unlängst ergeben, dass Plug-in-Hybride um mehr als das Dreifache mehr CO2 ausstoßen als die Hersteller angeben.
Erst Firmenwagen, dann Privatwagen
Innerhalb Vorarlbergs hat der Bezirk Dornbirn mit 34,4 Prozent den niedrigsten SUV-Anteil, den höchsten weist der Bezirk Bludenz mit 57,6 Prozent auf. Einen Hebel, um den Trend umzukehren, sieht Jaschinsky im Steuerrecht, denn österreichweit werden zwei Drittel der Neuwagen von Firmen und anderen juristischen Personen zugelassen. „Um die Zahl sparsamer Neuwagen zu erhöhen, sind Maßnahmen bei der Firmenwagenbesteuerung wirksam und wichtig. Dann kommen in der Folge auch mehr sparsame Modelle in den für Privathaushalte relevanten Gebrauchtwagenmarkt“, meint sie.
Gefährlichere Unfälle
Bei großen SUV kommt ein weiteres Problem dazu: Zuletzt haben Studien gezeigt, dass Fußgängerinnen und Fußgänger, insbesondere Kinder, bei Unfällen mit einem großen SUV ein deutlich höheres Risiko haben, schwer oder gar tödlich verletzt zu werden.
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