Die Krebserkrankung ihrer Tochter machte Julia Knafl darauf aufmerksam, dass auch Tiere eine heilende Wirkung haben können; daher wird „Toni“ im Herbst zum Therapiehund.
Es war ein Schicksalsschlag, der das Leben von Julia Knafl und ihrer Tochter verändern sollte: Bei dem zweieinhalb Jahre altem Mädchen wurde ein Tumor im Auge festgestellt. „Beruflich bin ich Orthoptistin und kenne mich daher ganz gut aus. Wir sind nach der Diagnose regelmäßig zur Chemotherapie in die Schweiz gefahren“, erzählt die Kärntnerin. Dank der medizinischen Hilfe, der Unterstützung der Kinderkrebshilfe und einer Tiertherapie konnte das Mädchen wieder geheilt werden. „Meiner Tochter hat die Arbeit mit den Tieren sehr geholfen“, sagt Knafl im Gespräch mit der „Krone“.
Tiertherapie als Startschuss für „Toni“
Und genau diese Erfahrung hat in Knafl zum Anlass genommen und möchte „etwas zurückgeben“. „Ich möchte meinen Schäferhund ,Toni‘ in Spittal an der Drau zum seelischen Helfer für Menschen in schwierigen Zeiten ausbilden lassen.“ Schon vor dem flauschigen Vierbeiner hatte die St.Veiterin einen Hund. „Er war aus dem Tierheim. Damals habe ich mir schon gedacht, dass ich ihm zum Therapiehund ausbilden lassen möchte. Doch leider ging das nicht, da dieser Hund selbst Probleme hatte.“ Mit „Toni“, der aus einer Zucht stammt, wagt nun Knafl diesen Schritt und hat bereits die Aufnahmeprüfung für die Ausbildung geschafft.
Fundierte Ausbildung für Mensch und Tier
Im Herbst geht es für die beiden dann richtig los. „Sowohl die Begleitperson als auch der Hund werden für verschiedene soziale Bereiche geschult“, erklärt Elisabeth Pippenbach, Therapiehundeprüferin aus Arnoldstein. Dazu gehören neben der Arbeit mit Behinderten, auch die Arbeit mit Kindern und älteren Menschen. „Der Hund lernt in dieser Zeit, mit den unterschiedlichen Charakteren und Situationen umzugehen“, sagt Pippenbach, die seit 24 Jahren in diesem Bereich tätig ist.
„Um später soziale Dienste zu leisten, soll der Hund ein liebes Wesen, eine menschenbezogene und friedvolle Art zur Ausbildung mitbringen.“
Elisabeth Pippenbach
Prüferin für Therapiehunde
Bild: zVg
Doch nicht jeder Hund kann zu einem Therapiehund ausgebildet werden: „Voraussetzung ist, dass das Tier ein liebevolles Wesen, eine menschenbezogene und friedvolle Art hat.“ Und natürlich spiele auch die einfühlsame Art des Besitzers eine wesentliche Rolle – wie es eben bei Julia Knafl der Fall ist.
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