Griechenland
Urlauben wie Kaiserin Elisabeth auf Korfu
Für die Kaiserin von Österreich war sie ein Rückzugsort, an dem sie dem strengen Hofprotokoll entfliehen konnte. Heute noch zieht die griechische Insel Korfu Erholungssuchende an, auch jene nicht adeliger Herkunft.
Es war das Jahr 1861, als die österreichische Kaiserin während einer ausgedehnten ärztlich verschriebenen Reise auf der grünen griechischen Insel Korfu landete. Drei Monate verbrachte sie hier. Ihr Aufenthalt und ihre Begeisterung für die Insel und die griechische Antike im Allgemeinen ließ Kaiser Franz Joseph keine andere Wahl, als im Jahr 1889 – nach dem Tod ihres geliebten Sohnes Kronprinz Rudolf, der ihr psychisch sehr zusetzte – das Grundstück zu erwerben, auf dem zwischen 1890 und 1892 das Achillion entstand. Doch selbst der traumhafte Blick, von der Terrasse über das Meer, brachte Elisabeth keine dauerhafte Ruhe.
Zufluchtsort für Kaiserin Elisabeth: das Achillion
Das Gebäude selbst erlebte, so wie seine Bauherrin, viele Höhen und Tiefen: Kaiser Wilhelm II., ebenfalls ein Fan der Insel, erwarb es 1907. Während des Ersten Weltkrieges diente es als Lazarett, während des Zweiten der deutschen Besatzungsmacht als Hauptsitz, von 1962 an rollten fast 30 Jahre lang die Roulettekugeln im hier untergebrachten Casino.
So tauchte es sogar im James-Bond-Abenteuer „In tödlicher Mission“ von 1981 mit Roger Moore auf. Im Juni 1994 wurde hier der EU-Beitrittsvertrag Österreichs unterzeichnet. Danach wollte sich niemand mehr so recht darum kümmern – Renovierungsarbeiten sind nur schleppend im Gange, das Geld ist knapp, der Zutritt ins Schloss selbst nach jahrelanger Baustelle immer noch nicht möglich. Aber allein die Außenansicht gibt einen Eindruck früherer Tage, die Gärten gedeihen und blühen immer noch wie zu k.&k.-Zeiten.
Seit 2007 ist Korfu-Stadt UNESCO-Weltkulturerbe
Die Architektur der Stadt Korfu ist stark von ihren abwechslungsreichen, historischen Herrschaften geprägt. 400 Jahre unter den Venezianern, später unter den Franzosen und Briten haben ihre Spuren hinterlassen. Zwischen alter und neuer Festung erstreckt sich ein Kosmos gemütlicher kleiner Gässchen und lauschiger Plätze. Nicht umsonst ist die Stadt seit 2007 UNESCO-Weltkulturerbe. Ein Sehen und Gesehen-Werden spielt sich auf der Esplanade ab. Der zentrale Platz mit Arkadenhäusern, die heute Geschäfte und Lokale beherbergen, und einem großen Park, wurde unter französischer Besatzung Anfang des 19. Jahrhunderts angelegt. Den Kricketplatz haben die Korfioten allerdings den Briten zu verdanken. Der englische Nationalsport ist hier immer noch sehr beliebt.
Nicht weit entfernt lohnt sich unter anderem auch ein Abstecher in die Kirche des Hl. Spiridon. Der Schutzheilige soll Korfu schon vor viel Unheil bewahrt haben. Zweimal wurde die Pest erfolgreich abgewehrt und auch die vereitelte Eroberung durch die Türken 1716 soll ihm zu verdanken sein. Der Sarkophag mit seinen Gebeinen dient vielen Korfioten als – fast tägliche – Pilgerstätte. Alte Frauen kehren hier, während sie ihre Einkäufe erledigen, ein.
Informationen
- Allgemeine Infos: www.visitgreece.gr
- Strand-Tipps: Rovinia Beach, Stelari Beach (nur per Boot erreichbar), Arkoudilas Beach
- Buchungen: auf www.tui.at/korfu sowie in jedem guten Reisebüro. Ausflüge und Erlebnisse auf Korfu unter tuimusement.com
Andere holen sich den Schutz in Form kleiner Stofffetzchen. Die Schuhe von Spiridon werden regelmäßig entfernt und durch neue ersetzt, der Stoff der alten in kleine Stücke geschnitten und als Talismane verteilt. So kann sich jeder ein kleines Stückchen mit nachhause nehmen – schaden kann es nicht.
Welche Frucht man unbedingt probieren sollte
Unbedingt probieren sollte man auch noch die – für die Insel typischen – Kumquats. Die kleinen Zitrusfrüchte werden hier in großen Mengen angebaut und verarbeitet. Von Marmeladen über kandierte Früchte bis zu Kumquat-Eis, Likör und Cocktails gibt es viel zu verkosten. Ob sie auch Kaiserin Sisi geschmeckt haben, ist nicht überliefert. Aber man könnte es sich schon gut vorstellen.
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