Aufnahmetest in Graz

Gigantischer Andrang auf 388 Medizin-Studienplätze

Steiermark
04.07.2025 15:00

Es ist wie jedes Jahr ein beeindruckender Massenansturm: 388 Studienplätze im Studienfach Medizin werden heuer in Graz vergeben, am Freitag stellten sich rund 2135 Bewerber dem berüchtigten Test in der Stadthalle. Die jungen Menschen eint der Traum vom Arzt-Beruf. 

Tausende junge Menschen strömten Freitagfrüh zum Eingang der Grazer Messe. Viele wirkten angespannt, die meisten waren sichtlich nervös. Punkt 9 Uhr schlossen sich die Türen der Stadthalle. Der Aufnahmetest für das Medizinstudium und damit der Kampf um die begehrten Studienplätze begann.

Rund 2135 Bewerber ritterten in diesem Jahr um 388 steirische Studienplätze – weniger als gedacht, denn angemeldet waren insgesamt 2617 Personen. Lediglich 236 Kandidaten bemühten sich um einen von 24 Studienplätzen in der Zahnmedizin – mehr als 90 Prozent der Teilnehmer am sogenannten „Med AT 2025“ wollen später im Bereich der Humanmedizin tätig sein. 

Eine davon ist Linda. Die 27-Jährige ist extra aus Deutschland angereist: „Wenn man in Österreich den Test schafft, dann ist man drinnen. In Deutschland zählt trotzdem immer noch der Notendurchschnitt dazu, egal wie gut der Test ist“, begründet sie ihre Reise nach Graz. So wirklich optimistisch ist sie aber nicht: „Ich bin das erste Mal hier, das ist quasi ein Probedurchlauf, damit ich weiß, was nächstes Jahr auf mich zukommt.“ 

Linda ist extra aus Deutschland für den Aufnahmetest angereist.
Linda ist extra aus Deutschland für den Aufnahmetest angereist.(Bild: Jürgen Fuchs)

Immer mehr Frauen in der Medizin
991 Männer und 1626 Frauen waren in Graz angemeldet: „In den vergangenen Jahren wurden es immer mehr Frauen, die sich dem Test stellen. Sie dringen immer weiter in das Berufsfeld vor“, sagt Andrea Kurz, die Rektorin der Medizinischen Universität Graz. 

Insgesamt waren 140 Mitarbeiter der Med Uni in der Stadthalle im Einsatz. Sie kümmerten sich um die Anmeldung und Registrierung der künftigen Studierenden und standen für Fragen zur Verfügung. „Das sind Mitarbeiter und aktive Studenten, sie leisten Großartiges“, so Kurz. 

Andrea Kurz ist die Rektorin der Medizinischen Universität Graz.
Andrea Kurz ist die Rektorin der Medizinischen Universität Graz.(Bild: Jürgen Fuchs)

Die Rektorin hatte auch einen Tipp für all jene, bei denen es am Freitag nicht geklappt hat: „Nicht aufgeben! Es ist normal, dass man drei- oder sogar viermal zum Med AT antritt. In der Zwischenzeit ist es gut, schon mal im medizinischen Bereich zu arbeiten, damit man da lernt, wo man hin möchte.“

„Ärztin ist mein Traumberuf“
Genau diesen Plan verfolgt Kilian. Der 18-Jährige hat gerade erst seine Matura erfolgreich abgelegt und ist zum ersten Mal beim Aufnahmetest dabei: „Ich wollte schon als Kind immer Arzt werden. Das ist ein krisensicherer Job, der viel zu bieten hat.“ Sollte es beim ersten Anlauf nicht funktionieren, möchte der junge Mann seinen Zivildienst beim Roten Kreuz absolvieren und sein Glück im nächsten Jahr erneut probieren.

Für Kilian war der Med AT am Freitag der erste Anlauf für das Medizinstudium.
Für Kilian war der Med AT am Freitag der erste Anlauf für das Medizinstudium.(Bild: Jürgen Fuchs)

Einen weiteren Anlauf schließt die 19-jährige Lena aus: „Ich bin bereits zum zweiten Mal hier und habe mich wirklich gut vorbereitet. Man weiß natürlich nie, was kommt, aber ich bin zuversichtlich.“ Im vergangenen Studienjahr studierte sie Molekularbiologie, bevor sie sich eine Auszeit zum Lernen nahm. „Im zweiten Semester war die Vorbereitung auf den heutigen Test mein Vollzeitjob. Ich bin täglich um 6 Uhr zum Lernen aufgestanden“, erzählt Lena. Der Plan B wäre ein Psychologiestudium, aber „Ärztin ist mein absoluter Traumberuf“.

Lena war bereits zum zweiten Mal beim Test dabei.
Lena war bereits zum zweiten Mal beim Test dabei.(Bild: Jürgen Fuchs)

Auch in diesem Jahr gibt es wieder sogenannte gewidmete Studienplätze. Österreichweit sind es 85 der 1900, 16 davon entfallen auf die Steiermark. Sie werden vom Land Steiermark und Kärnten sowie der Gesundheitskasse finanziert und teils mit Stipendien gefördert. Im Gegenzug muss sich der Student für die Arbeit im öffentlichen Dienst verpflichten. 

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