Eigentlich stehen die Signale – nach der Projektfreigabe im Vorjahr – für eine neue Lärmschutzwand schon länger auf Grün. Nur wollte die neue Gemeindeführung das bereits fix genehmigte Vorhaben wieder abwürgen – Anrainer hofften auf ein Einlenken. Und sie hatten mit ihrem fünf Jahre langem Einsatz Erfolg: Die Gemeinde sagte die Absage ab.
„Es ist nicht auszuhalten – wir können einfach nicht mehr!“ Fünf Jahre hat eine Gruppe von Anrainern des Bahnhofs in St. Andrä-Wördern um die Genehmigung einer Lärmschutzwand am Bahnhof mitten im Ort gekämpft, wie Sprecher Alfred Snopek der „Krone“ berichtet. Ausschlaggebend für das Projekt war ein zusätzliches Wendegleis, welches den Lautstärkepegel wesentlich erhöhte.
Ein zusätzliches installilertes Wendegleis brachte die Lärmlawine
„Durchfahrende Züge sind wir ja gewöhnt, da sich schon unsere Großeltern an der Bahn gewohnt hatten“, sagt der 55-Jährige. „Doch selbst elektrifizierte Züge in Warteposition haben einen hohen Lärmausstoß, da Kompressoren oft durchlaufen müssen“, hat sich Snopek informiert. „Die neuen Garnituren haben an der Oberseite extrem laute Klimaanlagen, die die Temperaturen in den Zügen halten müssen. Und das neun Stunden täglich.“
Wir hoffen, dass einzelne Politiker Einsicht zeigen und dass es jetzt im Gemeinderat doch noch die Vernunft siegen wird.
Alfred Snopek, Sprecher der lärmgeplagten Anrainer
Mit „neuer“ Gemeinde ging der Zug plötzlich Richtung Projektabsage
Doch jetzt plötzlich scheint die Finanzierung der Lärmschutzwand zu wackeln. Es geht um 15 Prozent, also 220.000 Euro, der Gemeinde, die bereits „beschlossen“ worden sind – den Rest finanzieren Land und ÖBB. Aber die – für die „Krone“ mehrfach nicht erreichbare – neue Bürgermeisterin Susanna Kittinger hat angekündigt, ein Veto einzulegen.
„Gesundheitsargument setzte sich vor materiellen Werten durch“
Alles hing nun von der Gemeinderatssitzung am Freitagabend ab: Hatte sich der jahrelange Einsatz der lärm- und abgasgeplagten Anrainer gelohnt – oder wir das fertige Projekt vom Tisch gewischt? Es siegte die Vernunft, und zwar knapp vor Beginn der Sitzung: Da sich abzeichnete, dass die gesamte Opposition die Bemühungen der Anrainer honorierte, wurde der Punkt „Lärmschutz Bahnhof – finanzielle Bedenken“ mit Zusage der regierenden ÖVP kurzerhand von der Agenda gestrichen.
Die Betroffenen sind erleichtert: Nach der nunmehrigen Zusage wird das Projekt nun wie vorgesehen im Frühjahr 2026 umgesetzt.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.