Das völlig neu gebaute Leitspital im Bezirk Liezen ist politisch erledigt und wird nicht realisiert. Am Mittwoch präsentiert eine Expertenkommission den „Plan B“ – der aber auch gehörig Sprengkraft beinhaltet. Noch fehlen Kosten, Zeitrahmen und Personalbedarf. Die Politik entscheidet daher wohl erst im Herbst.
Am Mittwoch ist es so weit: Jene lange Zeit wie ein Staatsgeheimnis gehütete Expertenkommission veröffentlicht ihren Bericht, wie die Gesundheitsversorgung im Bezirk Liezen ohne neues Klinikum in Stainach aussehen kann. Dieses jahrelang geplante Projekt hat ja seit der Landtagswahl keine politische Mehrheit mehr: Die FPÖ als neue stärkste Kraft und Landeshauptmann-Partei hat sich klar gegen den Neubau positioniert, die ÖVP als Regierungspartner trägt das mit.
Die derzeitigen LKH-Standorte Rottenmann, Schladming und Bad Aussee sollen weiter bestehen bleiben. Doch der „Plan B“ der von Herwig Ostermann (Geschäftsführer von Gesundheit Österreich) angeführten Expertenkommission hat auch Sprengkraft, wie die „Krone“ bereits vor zwei Wochen berichtete: So soll die Geburtenstation in Schladming aufgelassen werden (Ersatz ist ein Hebammenzentrum), dafür bleibt die Abteilung für Orthopädie und Traumatologie – in der Ski-Stadt können also Freizeitunfälle versorgt werden.
Ihr täglicher Begleiter zum Geschehen in der Steiermark
Verlierer Bad Aussee, Gewinner Rottenmann
Bad Aussee wäre geschwächt: Der Standort dürfte Chirurgie und Innere Medizin verlieren und im Gegenzug den Schwerpunkt Altersmedizin und ein Gesundheitszentrum erhalten. Gewinner wäre jedenfalls der LKH-Standort Rottenmann, das nicht nur die Bettenanzahl halten könnte, sondern auch neue Abteilungen erhält: für Orthopädie und Traumatologie, für Remobilisation und Nachsorge sowie eine ambulante Einheit für Kinder und Jugendliche.
Die Lokalpolitik im Ausseerland rotiert bereits auf Hochtouren. Auch der Verein „Pro Klinikum Stainach“, der sich weiterhin für die Realisierung von Plan A – also dem neuen Krankenhaus inmitten des großen Bezirks – einsetzt, wird wohl nicht leiser treten.
Politische Entscheidung erst im Herbst
Am Dienstag wurden die Oppositionsparteien in die Ergebnisse des Berichts eingeweiht, heute wird er veröffentlicht. Klar ist bereits jetzt: Damit ist die Angelegenheit (unabhängig von erwartbaren Protesten) noch nicht in trockenen Tüchern. Denn nun müssen von der Spitalsgesellschaft Kages erst Kosten, Personalbedarf und Umsetzungszeitraum berechnet werden. Eine politische Entscheidung wird daher kaum vor Herbst möglich sein. Dann soll auch der neue regionale Strukturplan Gesundheit für die gesamte Steiermark festgeschrieben werden.
Möchten Sie jetzt eine private Immobilie in unseren Marktplätzen inserieren?
Private Immobilie inserieren und in die Krone durchschalten
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.