Die Art Basel 2025 lockt die Kunstwelt wieder in die beschauliche Stadt am Rhein. Dieses Jahr allerdings pulsiert es hier weniger als sonst. Gäste aus den USA und dem arabischen Raum fehlen, der Krieg wirft seine Schatten voraus. Flüge wurden abgesagt, die Terrorangst steigt.
Als wollte die Kunstwelt den dunklen Bedrohungen – all den Drohnen-, Raketenangriffen, den Iron-Shields – etwas entgegenhalten, empfängt die Besucher vor der Messehalle bunte Farbenpracht von Katharina Grosse. Die deutsche Künstlerin hat ihre Werke auch schon in der Albertina in Wien gezeigt. In den Morgenstunden war sie gelegentlich im Burggarten meditierend anzutreffen.
Ihre pinken und weißen Linien ziehen sich vom Vorplatz der Messe auf die anliegenden Gebäude und leiten die Besucher auf die „Unlimited”. Dort werden der künstlerischen Schaffenskraft – auch räumlich – keine Grenze gesetzt.
Kontrastreiche Effekte
67 Werke versuchen jegliche Dimension zu sprengen: Etwa Martin Kippenbergers „Transportable Subway Entrance“, die einer U-Bahn-Station nachempfunden ist, und bei einem Engadiner Sammler im Garten aufgestellt war. Auf der Messe wirkt diese Installation steril, in der Schneelandschaft der Schweizer Berge hatte sie ihre kontrastreichen Effekte aber erzielt. Drei Millionen Euro kostet das Werk bei einer amerikanischen Galerie. Da hat die Stadt Wien für ihre U-Bahn-Stationen schon mehr investiert. Allerdings sind diese auch echt.
Der Vietnamese Danh Vo baut aus Holzscheitern und Stahlsternen die amerikanische Flagge nach. Die herausgefallenen Sterne und der fragile Holzhaufen symbolisieren wohl die zerbröselnde Demokratie in den USA. 2020 geschaffen, könnte das Werk heute kaum aktueller sein.
Vielfalt ohne Höhepunkt
Alltagsgegenstände werden hier zu Kunstobjekten, inklusive Vermarktung und Kommerzialisierung. Von Jeff Koons wird ein übergroßes Bild aus 1983 gezeigt, nachempfunden einem Plakat für Alkoholika. Franz West ist mit einer riesigen Skulptur aus 2006 vertreten.
Diese größte Kunstmesse der Welt, zeigt sich vielfältig, echte Neuerungen sucht man jedoch vergeblich. Ein Höhepunkt bleiben aus. Ein Rückgang an Besuchern – wohl auch der unsicheren Weltlage geschuldet – ist ebenso spürbar, wie sich auch das Wachstum insgesamt verlangsamt hat. Wir sind in eine Übergangszeit geraten.
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