Die Tiroler Industriellenvereinigung betont, dass das Land und die Wirtschaft die Wasserkraft bräuchten. Laut einer aktuellen Umfrage ist die allgemeine Zustimmung in der Bevölkerung hoch, für das umstrittene Projekt im Kaunertal allerdings weniger eindeutig.
Nachdem die Bevölkerung von Pfunds am Sonntag bei einer Volksbefragung wie berichtet mit 85 Prozent gegen den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal gestimmt hat, pocht die Tiroler Industriellenvereinigung auf die Wichtigkeit von Wasserkraft. Dazu bringt sie eine aktuelle, selbst in Auftrag gegebene IMAD-Umfrage ins Spiel, nach der 70 Prozent der befragten Tiroler einen weiteren Ausbau der Wasserkraft befürworten. 68 Prozent würden auch Speicherseen und Pumpspeicher für sinnvoll erachten.
48 Prozent für Kraftwerkspläne im Platzertal
Weniger deutlich fiel die Zustimmung für das konkrete Projekt im Kaunertal aus: Laut der Umfrage sprachen sich 48 Prozent der Befragten für, 33 Prozent gegen die Verbauung des hinteren Platzertales aus. Dennoch weicht das Ergebnis von der Volksbefragung am Sonntag ab, was IV-Präsident Max Kloger als Signal wertet: „Die Tiroler Bevölkerung steht hinter der Energiewende – und sie weiß, dass die Wasserkraft ihr Rückgrat ist.“
Zustimmung für Fotovoltaik sehr hoch
Mit dem Erstarken anderer erneuerbarer Energiequellen wie etwa Fotovoltaik und Windkraft gewinne auch die Wasserkraft an Bedeutung. „Je mehr Strom wir künftig aus Sonne und Wind erzeugen, desto wichtiger wird der Ausbau der Wasserkraft mit Pumpspeichertechnologie, um diesen auch speichern zu können“, betont Kloger. 86 Prozent der Befragten sprachen sich für Fotovoltaik aus, 57 Prozent auch für Windkraftprojekte.
„Brauchen kein reflexartiges Dagegen“
„Wir müssen die Chance nutzen, saubere, heimische Energie zu erzeugen und damit unsere Industrie, unsere Haushalte und unseren Lebensstandard langfristig abzusichern“, fordert Kloger, der zugleich Verständnis für die Debatten auf lokaler Ebene zeigte. Der IV-Präsident beruft sich aber auf die Gesamtverantwortung für eine sichere Energiezukunft Tirols: „Was wir nicht brauchen, ist ein reflexartiges Dagegen.“
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