Bewahre: Ein Ernstfall wie in Graz wird hoffentlich nie wieder eintreten. Wenn doch, gibt es für Oberösterreichs Schulen Krisenpläne. Bei einem Amoklauf sieht die Anweisung vor: „Erster Grundsatz ist, dass alle Handlungen, die das Leben oder die Gesundheit gefährden, zu vermeiden sind“, heißt es aus der Bildungsdirektion OÖ.
Das vorausgesetzt, schreibt der Plan vor, zuerst die Situation einzuschätzen: Wer wird bedroht? Und wie, also zum Beispiel mit Waffen? Dann gilt: „Das Klassenzimmer nicht verlassen, nach Möglichkeit absperren, die Tische umlegen und sich dahinter verbarrikadieren“, konkretisiert die Bildungsdirektion. „Parallel dazu wird der Polizeinotruf 133 gewählt. Im Anschluss ist den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten.“
Es gibt mehrere Leitfäden
Handlungsanleitungen wie diese sind auch für andere Krisenfälle festgelegt, etwa für Brände oder – das war vor allem in der Vergangenheit ein wichtiges Thema – wenn die Schule wegen eines Reaktorunfalls evakuiert werden muss. Leitfäden gibt es auch für ein mögliches Blackout oder wie vorzugehen ist, wenn sich fremde Personen unbefugt auf dem Schulgelände befinden.
Jede Schule verfügt über Krisenpläne, die für unterschiedliche Situationen ausgelegt sind und jährlich aktualisiert werden.
Alfred Klampfer, Bildungsdirektor für Oberösterreich
Bild: Wenzel Markus
„Nehmt Euch Zeit und sprecht miteinander“
„Die Krisenpläne werden einmal pro Jahr aktualisiert, in Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Roten Kreuz und dem Zivilschutz“, heißt es weiter.
Übrigens: Jede Schule muss außerdem über ein Krisenteam verfügen, das aus dem Direktor und bei Bedarf weiteren Lehrern besteht. Sie müssen die Einsatzkräfte unterstützen und mit den Eltern kommunizieren. Der Schulleiter des Stiftergymnasiums in Linz tat das am Tag des Amoklaufs in Graz sehr menschlich. Er schickte seinen Schülern eine Nachricht mit den folgenden Worten: „Fassungslos denken wir an die Opfer. Nehmt Euch Zeit und sprecht je nach Euren Bedürfnissen miteinander.“
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