Plan für Standort

Industrie weiß, was in Zukunft getan werden müsste

Tirol
12.06.2025 10:00

Die Industriellenvereinigung sieht bei Wettbewerbsfähigkeit Luft nach oben: Derzeit belegt das Land Platz 30 im Ranking von 76 europäischen Industrieregionen. Der IV-Chef hat einen Plan.  

Industriepräsident Max Kloger kennt sich aus mit schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, war er doch Produktionsleiter, Vorstand und Geschäftsführer bei den damaligen Tiroler Röhrenwerken, als Finanz-Heuschrecken über den Betrieb herfielen und ihn filetieren wollten. „Heute produzieren wir in drei Schichten fünf Tage die Woche“, erläuterte der seit 2013 geschäftsführende Gesellschafter Kloger gestern auf Einladung des Managementclubs Tirol. „Insofern ist nicht alles schlecht, was den Standort Tirol betrifft. Aber die Frage ist: Wie schaut es in Zukunft aus? Werden sich noch Betriebe ansiedeln?“

Tirol steht derzeit im Vergleich mit 76 europäischen Industrieregionen auf Platz 30 und hat sich damit seit 2019 um zwölf Plätze verbessert. Das ambitionierte Ziel, unter die Top 20 zu kommen, hat Kloger bereits vor seinem Amtsantritt vor einem Jahr ausgegeben.

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Im Tourismus ist jeder Gast herzlich willkommen, nur internationalen Fachkräften, die bei uns arbeiten wollen, steht man ablehnend gegenüber. Dieser Widerspruch muss aufgelöst werden.

Tirols IV-Präsident Max Kloger

 

Die Standortbestimmung fällt gemischt aus: „Die Stärken Tirols liegen einerseits bei den Innovationsindikatoren, wo wir auf Platz zwölf liegen. Weiters weist Tirol bei einer Reihe von Arbeitsmarkt-Kennzahlen sehr gute Platzierungen im europäischen Vergleich auf“, erläuterte Kloger. „Aufholbedarf gibt es etwa bei den Indikatoren zur Infrastruktur, insbesondere Straßenverbindungen, bei den Kennzahlen zu den Lesekompetenzen von Jugendlichen, der Erreichbarkeit von Hochschulen oder manchen makroökonomischen Kenndaten.“

Ziel: bessere Bedingungen als heute
Die Industriellenvereinigung mit ihren österreichweit 4500 Mitgliedern deckt 80 % der Tiroler Produktionsbetriebe ab. Sie hat sich ein Aktionsprogramm zurechtgelegt, in dem 24 Leitprojekte definiert wurden, die konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Standortbedingungen enthalten. Ziel: bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft als heute.

Unter den Eckpunkten finden sich Dauerbrenner wie Verwaltungsreform, Verfahrensvereinfachung, Digitalisierung, aber auch Punkte zur Verbesserung des Öffentlichen Personen-Nahverkehrs und Ausbau der Bahninfrastruktur für den Güterverkehr.

Willkommenskultur für internationale Fachkräfte
Vor allem im Fokus ist dabei die bessere Anbindung von Osttirol, aber auch Flugverbindungen von Innsbruck nach Frankfurt oder Wien. Die Grenzüberschreitende Kooperation mit Südtirol und Bayern für Transit und Verkehr solle verbessert werden, sagt Kloger. Konkret sei eine Aufhebung des Lkw-Nachtfahrverbots in Tirol sinnvoll. So könnten Staus verhindert werden. „Zudem ist es auch ökologischer, wenn Verkehr fließt.“

Kloger tritt auch für eine neue Willkommenskultur für ausländische Fachkräfte ein: „Im Tourismus ist jeder Gast herzlich willkommen, nur internationalen Fachkräften, die bei uns arbeiten wollen, steht man ablehnend gegenüber. Dieser Widerspruch muss aufgelöst werden“, betonte der IV-Präsident. 

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