„Krone“-Kommentar

Lange Politik-Gesichter zum noch längeren Stau

Tirol
11.06.2025 12:00

Es ist seit Jahren immer gleich: Zuerst wird vor einem Mega-Stau zu Pfingsten gewarnt, dann kommt der Mega-Stau und danach sind alle erstaunt darüber. Was bleibt sind lange Gesichter bei den Politikern und die Frage nach der Schuld.

Wieder waren sie lang und von Ratlosigkeit geprägt, die Gesichter unserer Politiker, nachdem der Verkehrsfluss über Pfingsten in vielen Teilen Tirols völlig zusammengebrochen war. Zum wievielten Male eigentlich weiß die Politik nichts zu sagen, außer neuerlich nach einem „Verkehrsgipfel“ zu schreien? Das pure Chaos auf den kurzfristig und kurzweilig einspurigen Grenztunnel am Brenner zu schieben, ist zu einfach, zu kurz gedacht. Diese unangekündigte Baustelle war sicher nicht okay von unseren südlichen Nachbarn, aber sie trifft – wenn überhaupt – nur eine Mitschuld.

Fakt ist vielmehr, dass bereits am Freitag der Verkehrsfluss auf der Inntalautobahn zwischen Jenbach und Innsbruck teilweise zusammenbrach, da mischte kein einspuriger Brennertunnel mit. Auch die Schuld stets auf den „Lieblings-Übeltäter“, den Lkw, zu schieben, ist schwer. Beim samstägigen Chaos spielten die Laster kaum mehr eine Rolle.

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Ferienbeginn steht seit Monaten fest
Hingegen rollten zig Tausende Pkw, vor allem aus Deutschland, durch unser Land, um irgendwie in den Süden zu gelangen. Der Grund: Pfingstferien. Aber wohl wenig überraschend, oder? Und somit auch die Pkw-Flut nicht. Dieser Ferienbeginn steht seit Monaten fest. Und wenn man vorausblicken würde, weiß man, dass diese Ferien auch in ganz großen deutschen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen begannen – und sich somit rein theoretisch rund 50 Millionen Menschen (Deutschland hat 84 Millionen Einwohner) auf den Weg machen könnten. Nur ein Bruchteil genügt, um nicht nur auf unseren Straßen alles zu verstopfen.

Verstopfte Nebenstraßen
Apropos verstopfen: Wie erklärt man eigentlich die Staus auf Nebenstraßen, beispielsweise der Ellbögener Straße? Wenn die Abfahrverbote so rigoros wie behauptet kontrolliert wurden, sollten diese niederrangigen Straßen eigentlich frei von Fremdautos sein. Waren sie aber nicht! Was lief da falsch? Mit dieser Frage sollten sich die Politiker, allen voran Verkehrslandesrat René Zumtobel, vielleicht intensiver beschäftigen und nach Lösungen suchen, vielleicht anstatt beim Fußball-Cup-Finale in Tarrenz zu sein.

Schon klar, Zumtobel allein wird das nicht richten. Selbiges gilt auch für den heute beginnenden Dreier-Landtag von Südtirol, Trentino und Tirol in Meran. DIE Lösung wird dort nicht gefunden werden. So wie dieser Dreier-Landtag in jetziger Form grundsätzlich zu hinterfragen ist. Nicht wenige der dortigen 106 Abgeordneten bezeichnen dieses alle zwei Jahre stattfindende Treffen als „überflüssig“ und die Wichtigkeit der beschlossenen Anträge als „Na, ja ...“

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