Freiheit, Steak & Bier

Maddie: Jetzt spricht der Verdächtige aus der Haft

Ausland
04.06.2025 11:56

Er ist der wohl meistgehasste Häftling Deutschlands – jetzt redet er. Christian B., Hauptverdächtiger im Fall Madeleine McCann, bricht sein Schweigen. In einem Interview mit RTL spricht er über Isolation, Gewalt – und worauf er sich in Freiheit freut. Doch zum Fall Maddie: kein Wort.

Es ist ein Interview, das ganz Europa aufhorchen lässt. Christian B. (48), der als Hauptverdächtiger im Vermisstenfall der kleinen Maddie McCann gilt, spricht erstmals aus der Haft. Nach monatelangem Briefkontakt mit RTL-Reporter Ulrich Oppold fand im Februar ein Treffen in der Justizvollzugsanstalt Sehnde statt.

B. sitzt aktuell eine Haftstrafe wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin ab – ein Verbrechen, das er weiterhin bestreitet. „Wie ich Ihnen mitteilte, ist mir natürlich der Umstand am wichtigsten, dass ich seit vielen Jahren für etwas in Haft bin, das ich gar nicht begangen haben kann“, schrieb er im Vorfeld.

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Ich spreche nur drei bis zehn Worte am Tag.

Christian B. aus der Haft

Keine Freunde, kein Besuch, kaum noch ein Gesicht
Die Bilder aus dem Gefängnis zeichnen das Bild eines Mannes, der gebrochen wirkt – und doch Kontrolle behalten will. Laut Oppold lebt B. in freiwilliger Isolation. Aus Angst vor Übergriffen meidet er Hofgänge und das Gefängnisessen. Er wurde kürzlich sogar von einem Mithäftling angegriffen, erlitt dabei eine gebrochene Rippe. Er spricht nur noch wenige Worte am Tag – und verliert nach eigenen Angaben langsam seine Mimik.

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Er wusste genau, was er sagen wollte – und was nicht.

RTL-Reporter Ulrich Oppold über das Interview mit Christian B.

Auch Freunde hat er keine – weder drinnen noch draußen. „Ich hatte das Gefühl, da sitzt ein Mann vor mir, der sich keinerlei Schuld bewusst ist“, so Oppold nach dem Gespräch.

Christian B. hat schon Pläne für Freiheit
Während in Portugal erneut nach Spuren gesucht wird (diesmal sogar in alten Abwasserkanälen), scheint sich Christian B. bereits auf den Tag seiner Freilassung vorzubereiten – wohl im September. Denn sollte bis dahin keine Anklage im Fall Madeleine McCann erhoben werden, muss er das Gefängnis verlassen.

In seinem ersten Interview aus der Haft verrät Christian B. seine Pläne für die Freiheit.
In seinem ersten Interview aus der Haft verrät Christian B. seine Pläne für die Freiheit.(Bild: Krone KREATIV/Julian Stratenschulte / dpa / picturedesk.com, dpa, Krone KREATIV)
Altes Haus, neuer Einsatz – finden sie endlich eine Spur? Seit dem 3. Juni durchkämmen Ermittler im Süden Portugals erneut die Gegend um ein Haus, in dem Christian B. einst gewohnt haben soll.
Altes Haus, neuer Einsatz – finden sie endlich eine Spur? Seit dem 3. Juni durchkämmen Ermittler im Süden Portugals erneut die Gegend um ein Haus, in dem Christian B. einst gewohnt haben soll.(Bild: AFP/PATRICIA DE MELO MOREIRA)

Doch was dann? Schon jetzt hat der 48-Jährige konkrete Pläne. Einfach sollen sie sein: ein Steak, ein Bier – und danach verschwinden. Sein Anwalt Philipp Marquort geht weiter und sagt offen, was für ihn in dieser Lage Sinn machen würde: „Ich würde Europa verlassen und nach Suriname gehen.“ Doch die Flucht in den kleinen Staat an der Nordostküste Südamerikas wäre ihm noch nicht genug. Er würde sogar zum Äußersten greifen: „Ich würde mich im Gesicht operieren lassen, sodass mich niemand erkennt.“

Seine Anwälte glauben an eine mediale Vorverurteilung. Die Justiz indes bleibt überzeugt: Maddie ist tot – und B. schuldig. In einem Versteck fanden Ermittler Kinderkleidung, Festplatten und sogar Texte, die seine Obsession mit Kindern zeigen sollen. Doch ob Christian B. wirklich vor Gericht oder doch frei kommt, liegt nun in den Händen der Justiz.

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