Die zahnmedizinische Behandlung in Österreichs Justizanstalten sorgt für heftige Debatten – die „Krone“ berichtete. Unverständnis zeigen vor allem die Freiheitlichen. „Es ist höchste Zeit, diese Missstände konsequent aufzuklären und zu beheben“, betonen sie.
Nicht immer mit rechten Dingen geht es laut einem Insider bei der zahnmedizinischen Behandlung von Insassen in den heimischen Justizanstalten zu. Nicht alle tätigen Zahnärzte halten sich demnach an das Regelwerk, „ein ,fleißiger’ Zahnarzt kann pro Arbeitstag in einer Anstalt zwischen 2000 und 2500 Euro verdienen – natürlich auf Kosten der Steuerzahler“, sagt er. Das freue natürlich die zahlreichen Inhaftierten: „Interessante Gespräche wie ,Toll, dass ich mir die Zähne hier gratis machen lassen kann, denn draußen muss ich selber dafür zahlen’ oder ,Können wir heute bitte diesen Zahn richten und schöner machen?’ sind oftmals zu hören“.
Ich werde aufgrund der neuen Informationen eine weitere Anfrage einbringen.
NR Harald Schuh (FPÖ)
Bild: FPÖ
Das Justizministerium stellte sich den Vorwürfen. „Selbstverständlich werden die Inhaftierten entsprechend den gesetzlichen Vorgaben medizinisch betreut“, sagte Sprecherin Sina Bründler, „durch das professionelle Controlling der Chefärztin für Zahnmedizin konnten die Kosten bereits österreichweit reduziert werden“.
„Höchste Zeit, Missstände aufzuklären“
Das löst vor allem bei den Freiheitlichen Stirnrunzeln aus. „Diese Zustände sind untragbar. Spätestens seit Februar, nachdem meine erste diesbezügliche Anfrage beantwortet wurde, müssen dem Justizministerium diese Missstände bekannt sein. Ich werde aufgrund der neuen Informationen eine weitere Anfrage einbringen. Es ist höchste Zeit, diese Missstände konsequent aufzuklären und zu beheben“, betont Nationalrat Harald Schuh (FPÖ).
„Das ist ein Schlag ins Gesicht“
Dass Häftlinge – wie ebenfalls berichtet – amalgamfreie Plomben kostenlos erhalten, während pflichtversicherte Arbeitnehmer Selbstbehalte bis zu 100 Euro pro Zahnfüllung zahlen müssen, sei „unfassbar“. „Während die Bundesregierung bei der arbeitenden Bevölkerung kürzt und spart, wird an anderen Stellen – etwa im Strafvollzug, Asylwesen oder beim aufgeblähten Regierungsapparat – weiterhin sorglos Geld ausgegeben. Das ist ein Schlag ins Gesicht all jener, die täglich ihren Beitrag leisten.“
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