Viel Staub hat der von der Bundesregierung verfügte ÖBB-Sparkurs in der Steiermark aufgewirbelt. Der Verein Fahrgast stimmt in den Chor der Kritiker ein und bringt einen Rettungsplan ins Spiel.
Besonders sauer stößt der Interessenvertretung das mögliche Aus der Thermenbahn von Hartberg bis Fehring auf. Wegen mangelnder Auslastung sei „eine Umstellung auf attraktive Busverbindungen mit gleichwertigem Taktangebot“ denkbar, hieß es von den Bundesbahnen.
Warnung vor Ausdünnung in wachsender Tourismusregion
In der Region schrillten die Alarmglocken, nach der Politik hat sich nun auch die überparteiliche Fahrgastvertretung zu Wort gemeldet. Sie warnt davor, den Abschnitt stillzulegen. Immerhin bediene die Thermenbahn die zweitstärkste Tourismusregion des Landes, die außerdem ein Bevölkerungswachstum verzeichne. Ein Umstieg auf Busverbindungen würde alleine zwischen Hartberg und Fürstenfeld die Fahrzeit nahezu verdoppeln.
Weniger Eisenbahnkreuzungen, mehr Direktverbindungen nach Wien
Doch wie soll die Rettung gelingen? Im Stufenplan „Thermenbahn 2028+“ (ab dann sind Zugverbindungen in diesem Bereich vertraglich nur „optional“ verankert) schlüsselt der Verein die wichtigsten Punkte auf: Zulaufstrecken sollen rasch elektrifiziert, Eisenbahnkreuzungen gesichert bzw. aufgelassen werden. Damit ließen sich höhere Geschwindigkeiten erzielen.
Bei allen budgetkonsolidierenden Maßnahmen ist wichtig: Für die betroffenen Regionen und den öffentlichen Verkehr dürfen keine dauerhaften Schäden entstehen.
Marcus Pirker, Generalsekretär Fahrgast Steiermark
Aus Kostengründen soll vorerst nur die bestehende Infrastruktur ertüchtigt werden, die etwa 100 Kilometer lange nicht elektrifizierte Lücke zwischen Aspang (NÖ) und Fehring soll mit modernen Akkuzügen überbrückt werden. Zehn dieser Triebwagen sollen für durchgehende Züge von Graz über Fehring und Hartberg nach Wien eingesetzt werden.
Bahn und Bus besser verknüpfen
Solche Direktzüge sollen laut „Fahrgast“-Rechnung alle zwei Stunden fahren, von Hartberg nach Wien stündlich. Die Taktlücken am Nachmittag bzw. am Wochenende sollen schnellstmöglich geschlossen werden. Entscheidend sei auch eine bessere Anbindung an den regionalen Busverkehr.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.