Die Attraktivierung der Radkersburger Bahn wurde von den ÖBB um fünf Jahre nach hinten verschoben. Für eine lokale Bahn-Initiative ist es „unglaublich, wie gelassen die Region diese Hiobsbotschaft hinnimmt“. Sie selbst war bereits im Grazer Landhaus und will nun ins Ministerium.
Das Sparpaket im Bund trifft auch die ÖBB. Zwar wurde kein Bahnprojekt abgesagt, aber einige Vorhaben wurden – teilweise um Jahre – nach hinten verschoben. Darunter ist auch die Radkersburger Bahn auf der Strecke Spielfeld-Straß bis Bad Radkersburg.
Sie sollte bis 2031 um 80 Millionen Euro modernisiert und danach auch elektrifiziert werden, die Fahrtzeit sollte sich deutlich reduzieren. Dazu sollen zahlreiche (gefährliche) Bahnübergänge gesichert und teils aufgelassen werden. Seit Mittwoch ist aber klar: Vor 2036 werden die Arbeiten nicht abgeschlossen sein – sehr zum Ärger der Interessensgemeinschaft „Neue Radkersburger Bahn“. Diese setzt sich seit Jahren nicht nur für Erhalt und Erneuerung der Strecke ein, sondern auch für einen Lückenschluss nach Slowenien, konkret über die Mur von Bad Radkersburg nach Gornja Radgona. Ein Argument: Die Kosten dafür würde hauptsächlich die EU übernehmen.
Termin beim Minister als nächstes Ziel
„Es ist unglaublich, wie gelassen die Region die Hiobsbotschaft sieht und so gut wie nicht reagiert“, sagt Obmann Armin Klein. Er selbst war mit zwei Mitstreitern bereits am Freitag im Büro von Verkehrslandesrätin Claudia Holzer (FPÖ), wo Unterstützung für die Interessensgemeinschaft zugesagt wurde. Als Nächstes strebt man einen Termin bei Verkehrsminister Peter Hanke (SPÖ) in Wien an.
Die Interessensgemeinschaft fordert zumindest die ohnehin notwendige technische Sicherung der Eisenbahnkreuzungen planmäßig zu beginnen. Hier würde sonst bei der Sicherheit gespart werden, mahnt Klein. Zudem sollen die vor langer Zeit begonnen Verhandlungen mit Vertretern aus Slowenien für den Lückenschluss wieder aufgenommen werden.
„Alle Bürgermeister habe das Projekt verschlafen“
„Alle Bürgermeister der letzten Jahre haben dieses Projekt vertrödelt und verschlafen. Hätten wir wenigstens vor fünf Jahren mit der Planung der Alternativtrasse und der Detailplanung abseits der Siedlungsgebiete begonnen, so könnten wir nun mit dem Geld der Europäischen Union den Lückenschluss zur Umsetzung bringen und hätten dann auch die Gewissheit, dass man unsere Lokalbahn auch später einmal sicherlich nicht zusperren wird“, ärgert sich Klein.
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