Ausbau von Nidec-Werk

22 Millionen: Japaner investieren in Fürstenfeld

Steiermark
21.05.2025 14:42

Einst stand das Schicksal des Nidec-Werks in Fürstenfeld auf der Kippe, nun investiert der japanische Eigentümer kräftig: 22 Millionen Euro fließen in den oststeirischen Standort. Der Grazer Konzern AVL wiederum verkündete in Nagoya, dass man mit der dortigen Niterra eine Technologiepartnerschaft zur nachhaltigen Produktion von grünem Wasserstoff eingeht.

Beim Fürstenfelder Nidec-Werk handelt es sich um die letzte Produktion für Kältekompressoren für den Haushaltsweißwarenbereich in Europa. Dort werden Antriebskomponenten für Kühlgeräte, Waschmaschinen oder Geschirrspüler, aber auch kommerzielle Kühlgeräte hergestellt. Der Erhalt des Werkes war bereits mehrmals auf Messers Schneide gestanden.

Seit der Übernahme im Jahr 2020 hat Nidec bereits mehr als 40 Millionen Euro in Produktionslinien, Automatisierung sowie Forschung und Entwicklung fließen lassen. „Die Investition ist ein Bekenntnis zu Österreich und ein wichtiger Impuls für Region und Industrie,“ sagte Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer am Mittwoch. Möglich sei dies auch durch die Zusammenarbeit verschiedener Institutionen geworden, von der ABA (Austrian Business Agency), über das aws Twin Transition-Förderprogramm bis hin zu den Forschungskooperationen mit der TU Graz.

Bewegte Geschichte

Ursprünglich 1982 von der Zanussi Gruppe gegründet, wurde der Standort in Fürstenfeld von verschiedenen Unternehmen (etwa ACC) betrieben. 2017 erwarb Nidec den Standort, war aber aufgrund von Entscheidungen der EU-Wettbewerbsbehörde dazu gezwungen, den Standort wieder abzugeben. Nachdem das Werk 2020 vor der Schließung durch den neuen Eigentümer gestanden war, erwarb Nidec es erneut und eröffnete es wieder.

240 Mitarbeiter in Fürstenfeld, 110.000 weltweit
Nidec beschäftigt in Fürstenfeld rund 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der japanische Mischkonzern hat weltweit über 110.000 Beschäftigte. Die Investition von mehr als 22 Millionen Euro in den Standort Fürstenfeld ist auf zwei große Projekte aufgeteilt: eine neue Produktionslinie für Wechselrichter sowie in die weltweit kompakteste Kompressoren-Familie namens „ATOM“ mit drehzahlgeregeltem Antrieb für die Verwendung in Haushaltskühlgeräten. Dieser Kompressor wurde vollständig in Österreich konzipiert. Sein Energiebedarf soll nur rund 25 Prozent im Vergleich zum Verbrauch traditioneller Start/Stopp-Kompressoren betragen.

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer 
Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (Bild: APA/HELMUT FOHRINGER)

AVL kooperiert mit Japanern
Wirtschaftsminister Hattmannsdorfer weilte am Mittwoch im Zuge der aktuellen Wirtschaftsmission im Rahmen der Expo 2025 in Japan, ebenso wie Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Ebenfalls am Mittwoch gab der Grazer Technologiekonzern AVL List eine Kooperation bekannt: Gemeinsam mit der in Nagoya ansässigen Niterra – einem führenden Hersteller von keramikbasierten Automobilkomponenten wie Zündkerzen und Sauerstoffsensoren – werde man eine wegweisende Technologie zur nachhaltigen Produktion von grünem Wasserstoff entwickeln und industriereif machen. Die Kooperation wurde im Rahmen der österreichischen Handelsmission „Composing the Future – Together“ von AVL-CEO Helmut List und Keiji Suzuki von Niterra in Anwesenheit von Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen bekanntgegeben.

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