Studie deckt auf

Alltag im Büro: Blindflug durch die Welt der KI

In vielen Büros wird KI genutzt – und der Chef weiß nichts davon.(Bild: Deemerwha studio)

Künstliche Intelligenz kann viele Aufgaben der täglichen Büroarbeit erleichtern. Allerdings: Der Sicherheitsaspekt bezüglich heikler Daten darf dabei nicht vernachlässigt werden. Forscher aus Krems haben untersucht, wie darauf in heimischen Betrieben geachtet wird. Das Ergebnis ist ernüchternd.  

Die künstliche Intelligenz ist längst im Büroalltag angekommen – doch oft ohne Wissen der Chefs. Laut einer aktuellen Studie der IMC-Fachhochschule Krems setzen 65 Prozent der befragten Büroangestellten Künstliche Intelligenz wie ChatGPT ein, ohne jedoch ihre Vorgesetzten darüber zu informieren.

Regeln werden ignoriert
Was zunächst harmlos klingt, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als heikler Blindflug für Unternehmen. Denn: Rund die Hälfte der Nutzer prüft die Ergebnisse der KI kaum oder gar nicht. So gelangen ungeprüfte Inhalte in die tägliche Arbeit – mit potenziell gravierenden Folgen. Noch brisanter: Ein Drittel der Befragten gibt zu, auch sensible Daten auf öffentliche KI-Plattformen hochzuladen. „Das ist ein massives Risiko“, warnen die Studienautoren Michael Bartz und Maximilian Sterkl. Selbst klare Unternehmensrichtlinien helfen nur bedingt: Etwa 50 Prozent der Befragten ignorieren bestehende Regeln schlichtweg. Fazit: Kontrolle über die KI-Nutzung im Unternehmen ist vielerorts verloren gegangen.

KI bietet viele Chancen
Und doch: Wer KI nur als Risiko sieht, verpasst Chancen. Denn laut dem Forscher-Team lässt sich durch gezielten Einsatz von Künstlicher Intelligenz die Produktivität deutlich steigern. Genau das untersucht ein laufendes Projekt der IMC Krems – unterstützt vom Land Niederösterreich und begleitet vom IT-Unternehmen MBIT. Ein Mitglied des Expertenrats bringt es auf den Punkt: „Nach der Schatten-IT kommt die Schatten-KI. Wer Leistung will, muss die richtigen Werkzeuge bereitstellen. Das Managen von KI ist Chefsache.“