Nach Insolvenz-Schock

Mariazeller Bürgeralm: Sommer soll Betrieb retten

Steiermark
21.05.2025 06:01

Diese Meldung traf die Region am 8. Mai wie ein Blitz: Die Mariazeller Schwebebahnen GmbH musste ein Insolvenzverfahren eröffnen. Der Sommerbetrieb läuft aber weiter – für den Winter könnte ein neues Konzept notwendig sein. Oberste Priorität hat aber die Investorensuche. 

Bereits einen Tag nach der Insolvenz fand eine Betriebsversammlung statt. „Die Arbeiterkammer und der Insolvenzausgleichsfonds waren vor Ort, um die Daten der Mitarbeiter aufzunehmen, damit sie so schnell wie möglich zu einer finanziellen Unterstützung kommen“, berichtet Geschäftsführer Johann Kleinhofer. Er ist seit der ersten Insolvenz im Jahr 2014, als der alte Geschäftsführer abgelöst wurde, im Amt.

Die rund 30 Mitarbeiter warten auf ihre März- und Aprilgehälter. Spätestens diese Woche sollten diese über den Insolvenzausgleichsfonds beziehungsweise über ein Überbrückungsdarlehen der Arbeiterkammer überwiesen werden.

Johannes Kleinhofer ist seit 2014 Bürgeralpe-Geschäftsführer. 
Johannes Kleinhofer ist seit 2014 Bürgeralpe-Geschäftsführer. (Bild: Peter Bernthaler)

Der beste Sommer der Geschichte
Das Betriebsergebnis des Jahres 2024 war grundsätzlich sehr erfreulich und positiv: „Es war mit 90.000 Eintritten der beste Sommer in der Geschichte der Bürgeralpe, auch im Winter haben wir mit dem neuen Konzept (etwa reduzierte Pistenflächen Anm.) einigermaßen unsere Zahlen erreicht“, sagt Kleinhofer.

Da Naturschnee weitgehend fehlte, musste mehr beschneit werden. Die dafür erforderlichen Energiekosten führten unter anderem zur finanziellen Schieflage. Ein Mitgrund für die Zahlungsunfähigkeit sind auch Rückzahlungen für einen Vier-Millionen-Euro-Kredit, der für die 2019 eröffnete Gondelbahn aufgenommen wurde.

Wolfgang Ambros gibt ein Konzert
Dennoch zeigt sich Kleinhofer zuversichtlich, was eine gesunde Zukunft der Firma angeht. Die fünf Konzerte von Juli bis September werden wie geplant über die Bühne am Berg gehen, so wird etwa Wolfgang Ambros erwartet. Mitte Mai konnte man heuer zudem bereits auf über 5000 Bürgeralm-Eintritte verweisen.

Inwieweit neue Tourismus-Konzepte notwendig sind, kann Kleinhofer aktuell nicht genau abschätzen. Die neue Richtung wird nicht zuletzt von der österreichischen Investorengruppe abhängen, mit der schon im Vorfeld Gespräche aufgenommen wurden und die „interessiert ist, die Gesellschaft zu übernehmen“.

„Durchaus kritisch sehen, was bisher geschah“
Auch die neue Situation im Gemeinderat wird eine Rolle spielen: Mit Bernhard List ist nun ein FPÖ-Mann Finanzreferent, der ein gutes Netzwerk in Richtung Graz und zur steirischen Landesregierung mitbringt. List zur Insolvenz auf „Krone"-Anfrage: „Man muss durchaus kritisch sehen, was bisher geschah. Das Land Steiermark kann nicht Skigebiete sanieren, die nicht funktionieren. Vielleicht muss man das Konzept für den Winterbetrieb überdenken. Die Sommersaison läuft sehr gut, diese gilt es zu stärken und das Angebot auszubauen – dann wird es sich schon ausgehen!“

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