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Neutralität: „Die beste Option für unser Land“

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15.05.2025 14:02

Österreich ist seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein Symbol für Neutralität und Frieden in Europa. Diese Neutralität wurde 1955 durch den Staatsvertrag festgeschrieben und ermöglichte, sich auf den Wiederaufbau und die wirtschaftliche Entwicklung zu konzentrieren. Wie unsere Leser über die Neutralität denken, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

In den Jahrzehnten nach 1955 wurde Österreich zu einem wichtigen Akteur in Bezug auf internationale Diplomatie und Gastgeber für zahlreiche internationale Organisationen und Konferenzen. In Wien entstanden Niederlassungen der Vereinten Nationen, der OPEC und anderer wichtiger Institutionen, was die Rolle als Brückenbauer zwischen Ost und West weiter stärkte.

Diplomatie und Zusammenarbeit
Die Geschichte der österreichischen Neutralität ist eine Geschichte des Engagements für Frieden und Stabilität. Sie zeigt, wie ein kleines Land durch kluges diplomatisches Handeln und Engagement für internationale Zusammenarbeit einen bedeutenden Beitrag zur globalen Sicherheit und Völkerverständigung leisten kann.

Fakten zur Neutralität

  • Verfassungsgesetz: Die immerwährende Neutralität Österreichs ist im Bundesverfassungsgesetz vom 26. Oktober 1955 festgelegt.
  • Keine militärischen Bündnisse: Österreich darf keinen militärischen Bündnissen beitreten und keine militärischen Stützpunkte fremder Staaten auf seinem Gebiet dulden.
  • Eigenständige Verteidigung: Die Neutralität schließt eine militärische Landesverteidigung zur Wahrung der Unabhängigkeit und Integrität des Staatsgebietes nicht aus.
  • Solidarität und Mitwirkung: Österreich kann und soll sich an internationalen Friedensbemühungen und humanitären Aktionen beteiligen, solange diese mit der Neutralität vereinbar sind.
  • Keine Teilnahme an Kriegen: Österreich darf sich nicht an Kriegen anderer Staaten beteiligen.

Wirft man einen Blick auf die Kommentare, wird einem schnell klar, dass die Neutralität auch unter den Lesern immer noch ein hohes Ansehen genießt. Die allermeisten sind für die strikte Einhaltung, „ohne Wenn und Aber“, wie es nichtmeins formuliert. Viele sehen diese Haltung als Garant für den bestehenden Frieden und die guten internationalen Kontakte des Landes. „Garantie auf Schutz gibt es ohnehin nie“ und Österreich sei „sowieso von lauter NATO-Staaten umgeben“, gibt Leser Karl1971 zu bedenken. 

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Pasta
Die Neutralität ist ein hohes Gut und darf nicht gedehnt, interpretiert und schon gar nicht verletzt und ad acta gelegt werden .
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Karl1971
Neutralität und Nichteinmischung sind immer noch die beste Option für unser kleines Land.
Garantie auf Schutz gibt es ohnehin nie.
Im übrigen sind wir sowieso von lauter NATO Staaten umgeben.
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Pasta
Es ist wichtig unserer derzeitigen Politik bei jeder der sich bietenden Möglichkeit klar zu machen, dass die Bevölkerung, die Neutralität schätzt und sie ohne wenn und aber beizubehalten ist.
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„Solche Politiker bräuchten wir“
„Ich bedanke mich bei unseren damaligen Staatsvätern, dass sie uns diesen Vertrag erfochten haben“, ist die Meinung von Johehoba. Viele Leser würden sich Politiker vom Format der damals Beteiligten wünschen und haben das Gefühl, die heutigen Politiker hätten die Grundidee der Neutralität „vergessen“ und sollten dahingehen nachgeschult werden. User wie OutRiver sprechen gar von einer „ausgehöhlten Neutralität“. 

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johehoba
Ich bedanke mich bei unseren damaligen Staatsvätern, dass sie uns diesen Vertrag erfochten haben. Vielleicht sollte man ihn für unsere derzeitigen Politiker zur monatlichen Pflichtlektüre machen, damit es keine Zweifel gibt, worauf unser Staat basiert und welche Pflichten sie haben, diesen einzuhalten. Monatlich deshalb, weil es ja mit dem Gedächtnis nicht ganz so her zu sein scheint. Da hilft oftmaliges Wiederholen.
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Schepfa
Solche Politiker bräuchten wir heutzutage!
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OutRiver
"Heute ist die österreichische Neutralität vollkommen." Eine anzweifelbare Aussage. Meine persönliche Meinung dazu: Heute ist die österreichische Neutralität ausgehöhlt.
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Solution
Natürlich muss sich Österreich von Moskau nichts vorschreiben lassen. Auch von allen anderen Staaten darf sich Österreich nichts vorschreiben lassen. Umgekehrt darf auch Österreich anderen souveränen Staaten keine Vorschreibungen machen. Bedeutet auch keinerlei Einmischungen in eventuelle Streitigkeiten anderer Staaten. Genau das ist der Inhalt des Begriffs Neutralität.

Die Neutralität ist, abseits des Staatsvertrages als Basis für das Bestehen das Staates Österreich, auch in der Verfassung fest verankert. Der Artikel 9a der Bundesverfassung sehr deutlich.

1) Österreich bekennt sich zur umfassenden Landesverteidigung. Ihre Aufgabe ist es, die Unabhängigkeit nach außen sowie die Unverletzlichkeit und Einheit des Bundesgebietes zu bewahren, insbesondere zur Aufrechterhaltung und Verteidigung der immerwährenden Neutralität…..

(2) Zur umfassenden Landesverteidigung gehören die militärische, die geistige, die zivile und die wirtschaftliche Landesverteidigung.

Vergessen?
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Sicherheit sollte Vorrang haben
Dabei gibt es aber auch Leser, die durch die aktuelle Sicherheitslage auf der Welt und in Europa eine andere Meinung dazu haben. Hier wird oft von den Gefahren, welche für neutrale Staaten bestehen können, gesprochen. Hephaistos1 sagt dazu: „Die Zeiten haben sich geändert“ und weist auf die Drohungen durch Russland und den Überfall auf die Ukraine hin. Immer wieder kommen auch Vergleiche mit der Schweiz auf. Diese weist moderntimes folgendermaßen ab: „Wer denkt, dass die Schweiz ein Beispiel dafür wäre, der ignoriert deren Wehrhaftigkeit und vor allem deren Stellenwert als Bank der Welt.“ 

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moderntimes
Ich bin dankbar dafür in einem neutralen Land zu leben. Allerdings hat die Neutralität noch kein Land vor einem Aggressor beschützt. Wer denkt, dass die Schweiz ein Beispiel dafür wäre, der ignoriert deren Wehrhaftigkeit und vor allem deren Stellenwert als Bank der Welt.
Wenn wir Frieden wollen dann reicht Neutralität nicht aus, wir brauchen ebenfalls ein wehrfähiges Militär.
Ich fühle mich derzeit nicht wirklich sicher da ich bezweifle dass Österreich einen Aggressor wie Putin ohne Beistand nicht standhalten kann! Also entweder wir investieren ähnlich wie Polen oder die Schweiz oder wir überdenken undere Haltung gegenüber Verteidigungsbündnissen!
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Hephaistos1
Alt und eine Sicherheitsgefahr die Zeiten haben sich geändert siehe Ru Drohungen und Überfälle.
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Was halten Sie generell von der Neutralität? Ist es für Sie ein erhaltenswerter Zustand oder überwiegen für Sie die möglichen Vorteile, die ein Beitritt zu einem Verteidigungsbündnis wie der NATO bringen könnte? Wie beurteilen Sie die derzeitige Lage und was würden Sie sich für die Zukunft wünschen? Wir freuen uns auf Ihre Meinung dazu in den Kommentaren!

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