Im September hätte der Prozess beginnen sollen und womöglich Jahre gedauert. Daher haben es die Swiss Life Select (so heißt AWD seit der Namensänderung) und der VKI vorgezogen, einen Vergleich zu schließen. Die Anleger erhalten einen Teil der Kursverluste ersetzt.
Sieben Millionen Euro werden an Anleger ausbezahlt
Insgesamt zahlt Swiss Life elf Millionen Euro, das ist etwa die Hälfte des von den Konsumentenschützern berechneten Schadens. Davon gehen vier Millionen Euro für Anwalts- und Prozesskosten drauf, sieben Millionen Euro werden an die Anleger ausbezahlt, egal, ob sie die Immofinanz-Aktien noch immer halten oder nicht.
Der VKI nimmt dafür seine Behauptung zurück, es habe seitens des AWD "systematische Fehlberatung" gegeben. Tatsache ist, dass viele Anleger, die noch nie in ihrem Leben mit Aktien zu tun hatten, mit der vermeintlich sicheren Immofinanz große Teile ihrer Ersparnisse verloren haben.
Staatsanwaltschaft ermittelt weiter
Mit dem Anlegervergleich sind zwar nun die Klagen der Verbraucherschützer vom Tisch, auf strafrechtlicher Ebene ist die Causa aber noch nicht abgeschlossen. Die Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat ihre Ermittlungen noch nicht beendet, erklärte eine Behördensprecherin am Montagnachmittag. Die WKStA sei über den Generalvergleich informiert. "Das hat per se keine Auswirkungen auf das Strafverfahren. Wir sind verpflichtet, die materielle Wahrheit zu erforschen."
Die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft gehen auf eine Strafanzeige des VKI gegen AWD-Gründer Carsten Maschmeyer und weitere (frühere) AWD-Manager im November 2011 zurück. Die Anklagebehörde nahm daraufhin Ermittlungen gegen rund 20 Personen wegen schweren gewerbsmäßigen Betrugs auf.
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