Vor Ö-Tour-Start

Eisel in Österreich statt zur Tour: “Das tut schon weh!”

Sport
29.06.2013 16:04
Österreich-Rundfahrt statt zehnte Tour de France - Bernhard Eisel verpasst erstmals seit zehn Jahren das bedeutendste Radrennen, die Qualitäten des Steirers waren diesmal im Team Sky nicht gefragt. Just bei den Jubiläen 100 Jahre Tour 2003 und der heurigen 100. Auflage fehlt(e) Österreichs aktuell erfahrenster Profi. "Das tut schon weh", gab Eisel am Samstag einen Tag vor dem Start der Österreich-Rundfahrt in Innsbruck zu: "Ich kann nicht so einfach den Schalter umlegen und sagen: 'Ich will jetzt hier alles zerreißen'."

Eisel fühlt sich sehr gut in Form, auch wenn die Motivation zum Training seit der für ihn negativen Entscheidung vor zehn Tagen gleich null war. "Ich habe mich auch gar nicht mit der Österreich-Rundfahrt beschäftigt. Es gab nur eines - jetzt in Frankreich zu sein", erklärte der 32-Jährige. Eisel ist jedoch Profi genug, auch in der Heimat für das Team seinen Mann zu stellen. Seine zehnte Tour werde er schon noch fahren, ist der Wahl-Kärntner überzeugt. "Vorher höre ich nicht auf."

Keine Sekunde hat er seine Entscheidung vom vergangenen Herbst bedauert, bei Sky zu bleiben, anstatt seinem Freund Mark Cavendish zum Rennstall Omega-QuickStep zu folgen. "Ich stehe hundertprozentig hinter diesem Projekt. Wenn ich noch gute Jahre haben will, dann beim Team Sky", betonte der zweifache Etappensieger der Tour de Suisse.

Eisel glaubt an Zukunft von Riccardo Zoidl
In Österreich wartet er noch auf seinen ersten Erfolg. Eisel ist "absolut stressfrei", will schauen, was sich auf den Etappen nach den ersten zwei Tagen in den Bergen ergibt. Und er steht nicht an, Teamkollegen zu unterstützen, wenn diese bessere Chancen haben sollten. Von den Österreichern sollte sich nach Meinung Eisels vor allem Staatsmeister Riccardo Zoidl stark präsentieren. "Ich bin überzeugt, dass er ab 2014 in einem ProTeam oder einem sehr guten ProConti-Team fährt. Sein Weg ist vorgezeichnet."

Eisel will noch mindestens bis 2015 aktiv bleiben und bis dahin möglichst viel Positives für seinen Sport bewirken - damit das Thema Doping in den Hintergrund rückt. Natürlich trügen die Fahrer selbst die Schuld, gibt Eisel zu, doch man dürfe Radsport nicht immer nur mit Doping in Verbindung bringen. "Es gibt keine Sportart, die da gesund ist, außer Skisport und Red Bull Racing."

"Hype entsteht erst mit Aushängeschildern"
Eisel will Vorbild für ein positives Image sein. "Ich hoffe, dass ich noch einige Kinder motivieren kann, Radfahrer zu werden", sagte der Voitsberger. Dem heimischen Radsport würde ein eigenes Team guttun. "Für die 15 bis 20 besten heimischen U23-Fahrer, damit sie sich international präsentieren können. Dann würde sich mehr tun. Denn der Hype entsteht erst mit Aushängeschildern." Siehe Großbritannien, wo der Sport dank des TdF- und Olympiasieges von Bradley Wiggins enorm an Bedeutung gewonnen hat.

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(Bild: KMM)



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