Diskussionsthema

Ohne den Mohr geht es bei den Sternsingern auch

Oberösterreich
05.01.2025 11:20

„Wir kommen aus dem fernen Morgenland, es führt uns gnädig Gottes Hand“ – es ist wieder Sternsingerzeit. Seit 27. Dezember sind landesweit ca. 16.000 Kinder und Jugendliche im Rahmen der Dreikönigsaktion unterwegs. Ein Brauch, der immer wieder für Diskussionen sorgt, seit die Jungschar eine Empfehlung herausgab, dass in Zukunft auf das „Blackfacing“ verzichtet werden soll: also „Mohr“ ade.

Damit ist gemeint, dass sich nicht mehr, wie früher, ein Kind extra schwarz anmalt, um den afrikanischen König darzustellen. Der lange Zeit sogenannte „Mohr“ hat buchstäblich ausgedient.

Samuel Haijes ist Diözesanvorsitzender der Katholischen Jungschar in Oberösterreich
Samuel Haijes ist Diözesanvorsitzender der Katholischen Jungschar in Oberösterreich(Bild: Haijes)

„Gibt entsprechende Empfehlung“
„Damit wurde einem Wunsch der ,People of Colour‘ entsprochen, die sich diskriminiert fühlen. Grundsätzlich gibt es von uns seit dem Vorjahr eine entsprechende Empfehlung an alle Pfarren. Es gibt auch einen eigenen Leitfaden. Ich weiß aber, dass teilweise immer noch Kinder schwarz geschminkt werden. Es wurde den Pfarren freigestellt, wie sie das handhaben wollen“, sagt dazu Samuel Haijes (26), Vorsitzender der Katholischen Jungschar in der Diözese Linz. Der Kirchdorfer begleitet selbst als Gruppenleiter Sternsinger.

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Im Grunde hat sich nicht sehr viel geändert. Manchmal machen Leute nicht auf, aber an sich ist die Spendenbereitschaft immer noch sehr hoch.“ Die meisten geben einen Zehner, ab und zu ist aber auch ein Hunderter dabei.

Samuel Haijes ist Diözesanvorsitzender der Katholischen Jungschar in Oberösterreich

„Wir haben schon ab und zu Anrufe, weil es keinen ,Mohren‘ mehr gibt“, sagt Jana Hofer, die bei der Diözese Linz für die Organisation der Dreikönigsaktion zuständig ist. „Aber das ist ja an sich nichts Negatives. Die Leute wollen sich einfach erkundigen, warum es anders ist als früher. Wir sind auf solche Gespräche gut vorbereitet. Letztlich ist es ja immer gut, wenn man miteinander redet.“

Christoph Gantner

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