Landung in der Steppe

Drei Raumfahrer von der ISS auf die Erde zurückgekehrt

Wissenschaft
14.05.2013 09:09
Nach rund fünf Monaten im All sind Dienstag früh drei Besatzungsmitglieder von der Internationalen Raumstation ISS zur Erde zurückgekehrt. Die Sojus-Kapsel mit dem US-Amerikaner Thomas Marshburn, dem Russen Roman Romanenko und dem Kanadier Chris Hadfield landete um 4.31 Uhr MESZ in der Steppe von Kasachstan.

Die Sojus TMA-07M hatte rund dreieinhalb Stunden zuvor von der ISS abgedockt. Nach der Ankunft flogen Rettungskräfte per Hubschrauber zum Landeort bei Scheskasgan. Aus der drei Tonnen schweren Kapsel trugen Helfer die Rückkehrer zu Klappsesseln, wo sie mit Tee versorgt und in dicke Decken gehüllt in die Kameras winkten. Danach wurden sie von einem Arzt untersucht.

Bei 23 Grad Celsius und fast wolkenlosem Himmel mussten die Heimkehrer etwa 147 Kilometer südöstlich der Stadt Scheskasgan zunächst auf den Sesseln verweilen. Ihre Muskeln waren durch den fast fünfmonatigen Aufenthalt in der Schwerelosigkeit geschwächt.

Landung vom Fernsehen übertragen
"Der Crew geht es gut", sagte der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Wladimir Popowkin. Er lobte das Trio für die hervorragende Arbeit während des Aufenthalts im All. Dabei hätten die Männer mehr als 30 Experimente durchgeführt. Die Landung in Zentralasien wurde vom russischen Fernsehen direkt übertragen.

Hadfield hatte sich mit einem spektakulären Musikvideo (Bericht mit Clip in der Infobox), aufgenommen auf der ISS, von dort verabschiedet. Mit seiner Interpretation des David-Bowie-Hits "Space Oddity" sorgte der Kanadier für Begeisterung - auch bei Bowie selbst. "Das ist die ergreifendste Version", schrieb der 66-jährige Engländer. Mehr als 4,8 Millionen User hatten das Video bis Dienstagvormittag auf YouTube angesehen. Auch auf Twitter war Hadfield während seines Einsatzes auf dem Außenposten der Erde aktiv, über 900.000 Menschen folgen seinem Account.

Marshburn hatte sich vor dem Heimflug an einem fünfeinhalbstündigen Außeneinsatz beteiligt. Zusammen mit Landsmann Chris Cassidy reparierte er ein Leck im Kühlsystem der ISS (Bericht in der Infobox), aus dem giftiges Ammoniak ausgetreten war.

Nächster Start zur ISS Ende Mai geplant
Auf der ISS in rund 410 Kilometern Höhe arbeiten nun noch die russischen Kosmonauten Pawel Winogradow und Alexander Missurkin sowie der US-Astronaut Cassidy. Für Ende Mai ist der nächste Start einer Sojus mit drei Mann Besatzung vom Weltraumbahnhof Baikonur in der früheren Sowjetrepublik Kasachstan geplant, darunter mit dem Italiener Luca Parmitano auch wieder ein Europäer. Russland ist nach dem Aus für die US-Spaceshuttles das einzige Land, das bemannte Flüge zur Raumstation organisiert.

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