Bleibt untergetaucht

Cleveland-Opfer Knight will vorerst nicht zur Familie

Ausland
13.05.2013 11:57
Während ihre zwei Leidensgenossinnen Amanda Berry und Gina DeJesus nach ihrer Befreiung aus dem "Horrorhaus" von Ariel Castro (52) in Cleveland (Bild) mittlerweile wieder im Kreise ihrer Familien sind, bleibt das dritte Opfer, Michelle Knight, nach ihrer Entlassung aus dem Spital am vergangenen Freitag nach wie vor verschwunden. Auch ihre Familie weiß nicht, wo sich die 32-jährige Frau derzeit aufhält. Unterdessen werden immer mehr tragische Details aus dem Leben Knights vor ihrer Entführung bekannt.

Knight, die als fröhliches Mädchen galt und später einmal Tierärztin oder Feuerwehrfrau werden wollte, wurde bereits als Highschool-Schülerin im Alter von 19 Jahren Opfer einer brutalen Gruppenvergewaltigung durch Mitschüler, berichtete die US-Tageszeitung "New York Daily News". Sie wurde schwanger und brachte einen Buben zur Welt.

Doch einige Zeit später wurde ihr das Kind weggenommen und zur Adoption freigegeben - offenbar gegen Knights Willen. Eine Tante der heute 32-Jährigen gab gegenüber der Zeitung an, dass Knights Stiefvater den Buben misshandelt und diesem dabei sogar einmal den Arm gebrochen habe.

Nach Verlust ihres Kindes verschwand Knight
Kurz nach dem Verlust ihres Sohnes verschwand Knight. Damals glaubten Freunde und Familie, dass sie wegen Joey, so heißt ihr Sohn, weggelaufen sei. Doch die viel schlimmere Wahrheit stellte sich erst ein Jahrzehnt später heraus: Die 32-Jährige wurde als erste der drei Frauen im Jahr 2002 von Castro entführt.

Für die damals 21-jährige Frau begann unmittelbar danach das Martyrium in den Fängen des ehemaligen Schulbusfahrers, der sie laut Staatsanwaltschaft nur wenige Male aus dem Haus in den Garten gelassen haben soll - das Grundstück hätten weder Knight noch die beiden anderen Frauen jemals verlassen dürfen. Das Leben in Gefangenschaft, die Vergewaltigungen, Misshandlungen, mehrere Schwangerschaftsabbrüche und die psychische Folter dürften Knight am schlimmsten zugerichtet haben.

Schwere Verletzungen: Auf einem Ohr taub, Gesicht entstellt
Deborah Knight, die Großmutter der 32-Jährigen, teilte gegenüber dem lokalen Fernsehsender "19 Action News" mit, dass ihre Enkelin nur noch auf einem Ohr hören könne und ihr Gesicht durch die Schläge Castros enorm entstellt sei. Knights Mutter konnte das Entführungsopfer nach dessen Befreiung einmal im Spital besuchen. Als sie sie ein zweites Mal besuchen wollte, wurde ihr der Zutritt auf Anweisung ihrer Tochter verwehrt. Wenig später wurde die Familie informiert, dass die Frau das Spital verlassen habe und sich an einem unbekannten Ort aufhalte. "Sie bittet um die Achtung ihrer Privatsphäre", lautete der knappe Kommentar der Spitalsverwaltung am vergangenen Freitag.

Seither wartet die Familie auf ein Lebenszeichen ihrer Tochter. Doch diese bleibt weiterhin untergetaucht. Die Angehörigen der ebenfalls entführten Gina DeJesus appellierten jetzt in einer Zeitung an Knight, sich zu melden. Die Verschwundene dürfe sogar bei ihnen bleiben. Immerhin seien Gina DeJesus und die anderen Frauen "zehn Jahre lang in diesem Haus Schwestern" gewesen und "sie sind es auch heute noch", wie eine Freundin der Familie DeJesus betonte.

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