Das typische Merkmal der Blutbrustpaviane (Theropithecus gelada), die nur in Äthiopien vorkommen, ist ein roter Fleck auf der Brust. Bergman hatte sich schon bei einer früheren Expedition über die menschlich klingenden Laute gewundert. "Ich sah oft über meine Schulter, um festzustellen, wer da mit mir sprach - aber es waren nur die Dscheladas", schreibt der Biologe.
Die nähere Untersuchung zeigte nun, wie die Tiere diese Laute erzeugen: Sie schmatzen zusätzlich zu ihren normalen Rufen mit den Lippen und lassen diese vibrieren. Diese Schwingungen im Bereich zwischen drei und sechs Hertz unterteilen die Rufe in einzelne "Silben" und machen sie so menschenähnlich.
Laute strukturierter als bei anderen Primaten
Diese Laute sind ungewöhnlich, da die meisten anderen Primaten wie etwa die nahe verwandten Paviane ihre Laute ohne zusätzliche Bewegungen der Lippen, Kiefer oder der Zunge erzeugen. Sie sind daher weniger strukturiert, schreibt Bergman.
Bei den Dscheladas nutzen hauptsächlich die Männchen ihr Lippenschmatzen, um damit Weibchen anzusprechen. Die Laute gehören zum Verhaltensrepertoire im sozialen Leben der Tiere. Diese Strukturierung von Lauten könnte durchaus der Frühform der Tonreihen und Silben ähneln, die sich bei den Vorfahren der Menschen später zur Sprache weiterentwickelten, glaubt Bergman.
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