Prozess in Feldkirch

„Macheten-Mann“ zu 14 Jahren Haft verurteilt

Gericht
22.10.2024 18:27

Ein 29 Jahre alter Drogensüchtiger hatte mit einer Machete auf einen Taxifahrer eingestochen und diesen lebensgefährlich verletzt. Am Dienstag wurde dem Brutalo am Landesgericht Feldkirch der Prozess gemacht. 

Es war versuchter Mord! Der 29-jährige Angeklagte ist am Schwurgericht Feldkirch zu 14 Jahre Haft verurteilt worden. Mit sechs zu zwei Stimmen sah es der Senat als erwiesen an, dass der mehrfach Vorbestrafte Ende November letzten Jahres versucht hatte, einen Taxifahrer in der benachbarten Schweiz zu töten. „Das Opfer hatte großes Glück, dass zufällig ein Linienbus entgegenkam. Der Angeklagte hätte den Taxifahrer sonst eiskalt abgeschlachtet“, so Staatsanwältin Julia Berchtold in ihrem Plädoyer.

Auch knapp ein Jahr nach der feigen Macheten-Attacke leidet das 46-jährige Opfer noch immer unter großen seelischen wie körperlichen Schmerzen. 70 Prozent seiner Sehkraft am rechten Auge hat der Familienvater verloren, zudem musste eine Speicheldrüse entfernt werden.

Opfer schildert mit zitternder Stimme die Tat
Ein großer Gänsehautmoment, als das Opfer den Gerichtssaal betritt: Die langen Narben im Kopfbereich und vor allem am Hals lassen die Brutalität, mit der der Macheten-Mann zugestochen haben muss, nur erahnen. Mit zitternder Stimme schildert er die Tatnacht: „Ich habe den Angeklagten in Feldkirch abgeholt. Zuerst wollte er nach Schaan, dann wieder nach Buchs. Er wirkte sehr nervös und hatte glasige Augen. Außerdem stellte er mir während der Fahrt sinnlose Fragen.“ In Buchs angekommen, habe der Fahrgast eine Machete aus der Jacke gezogen. Mit den Worten „Jetzt kommt, was kommen muss“ sei der Angeklagte unvermittelt auf ihn losgegangen und habe mehrfach auf ihn eingestochen. Der Taxler wird im Brust-, Kopf und Halsbereich getroffen und lebensgefährlich verletzt.

An der Tatwaffe klebt noch das Blut des Opfers.
An der Tatwaffe klebt noch das Blut des Opfers.(Bild: Chantal Dorn)

Täter: „Ich weiß, dass das kein anderer gewesen sein kann“
Im Kampf um sein Leben schafft es der Blutüberströmte, mit letzter Kraft aus seinem Taxi zu flüchten. Der Angeklagte folgt ihm zunächst, ergreift jedoch die Flucht, als er den entgegenkommenden Linienbusfahrer wahrnimmt. Zwei Tage später wird der 29-Jährige von der Cobra in Feldkirch verhaftet. Dass sich die Tat so zugetragen hat, gab der Mann in seiner Einvernahme bei Gericht zu. „Ich kann mich zwar aufgrund meiner Alkohol- und Drogensucht nicht daran erinnern. Aber ich weiß, dass das kein anderer gewesen sein kann.“ Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. 

Porträt von Chantal Dorn
Chantal Dorn
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