Zwar prägt derzeit ein großer Erweiterungsbau den Außenauftritt der Wirtschaftskammer im Zentrum Innsbrucks, die wahre "Großbaustelle" hat die Unternehmervertretung (mit 48.000 Betrieben als Pflichtmitgliedern) aber intern zu meistern. Fest steht, dass die 16 Betriebe zumindest in den vergangenen zwölf Jahren (soweit sind Aufzeichnungen vorhanden) keine Grundumlagen zahlten und so Außenstände von rund 660.000 Euro offen sind.
Direktor Horst Wallner, der vor seiner Berufung zum Direktor Leiter der Finanzabteilung war, im "Krone"-Gespräch: "Die Mitarbeiterin hat aktiv eingegriffen. Das heißt, in der EDV wurde ein Zeichen gesetzt, dass bei diesen Firmen keine Vorschreibung rausgehen soll." Durch fingierte Hin-und-her-Buchungen wurden letztlich interne und externe Kontrollmechanismen ausgetrickst. Der Direktor kündigt an, diese noch strenger zu regeln.
Drohungen per E-Mail erhalten
"Wir haben eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft übergeben", so Wallner weiter, "es gibt aber keinen Hinweis auf Selbstbereicherung." Es gibt auch keinerlei familiäre oder freundschaftliche Beziehung der Mitarbeiterin zu den Firmen - das ergaben erste Überprüfungen. Die Betriebe kommen aus allen Regionen Tirols, aus dem Handel, Gewerbe, Tourismus etc., es sind große und kleine.
Ein mögliches Motiv, so ein Insider zur "Krone", könnte sein, dass die Mitarbeiterin ständig Drohungen seitens der Betriebe ausgesetzt war und sich weiteren Angriffen entziehen wollte. Immer wieder soll die Frau Droh-E-Mails - einmal sogar eine Bombendrohung - erhalten haben.
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