Beim Kraftwerksbau in Stegenwald (Salzburg) hob der Verwaltungsgerichtshof die naturschutzrechtliche Bewilligung auf. Es gibt teilweise Baustopp. Mehrere Tierarten wurden im Vorfeld unzureichend dokumentiert. Darunter ist ein süßer Nager, die Haselmaus.
Sind die rötlichen Winzlinge mit den großen Knopfaugen nicht herzig? Dabei sind Haselmäuse gar keine echten Mäuse. Sie gehören den Bilchen, einer Gruppe von Nagern, an und leben übers Jahr versteckt in bis zu sechs verschiedenen Nestern aus Laub, Blättern oder feinen Gräsern. In dichten Gehölzstrukturen fühlt sich das „Tier des Jahres 2023“ besonders wohl.
Beim Bau des Salzachkraftwerkes Stegenwald sei zu wenig umfangreich erhoben worden, ob auch der Lebensraum der Haselmaus betroffen ist. Für die Dokumentation werden meist künstliche Niströhren eingesetzt. In Stegenwald wären Vorschriften notwendig gewesen, heißt es jetzt vom Verwaltungsgerichtshof, der die naturschutzrechtliche Bewilligung aufhob. „Es geht noch um weitere Tierarten. Diese sind wichtig für das Funktionieren der Ökosysteme und ihrer Leistungen für den Menschen“, so Landesumweltanwältin Gishild Schaufler.
Der Kraftwerksbau ist genauso für Amphibien und Reptilien wie Gelbbauchunken oder Zauneidechsen aber auch für waldbewohnende Vogelarten wie Neuntöter oder Spechte ein Eingriff – wie massiv sei zu wenig untersucht, heißt es.
Gestoppt sind flussbauliche Maßnahmen und naturschutzrechtliche Arbeiten wie Schotterinseln oder Fischwanderhilfen.
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