Weltweit Platz 94

Korruptionsindex: Griechenland ist EU-Schlusslicht

Ausland
05.12.2012 09:56
In keinem Land Europas ist die Korruption nach Einschätzung von Transparency International so verbreitet wie in Griechenland. Mit nur 36 von 100 möglichen Punkten bildet das hochverschuldete Land laut dem am Mittwoch veröffentlichten Korruptionsindex für das Jahr 2012 das Schlusslicht in Europa und landet im weltweiten Vergleich auf Platz 94. Österreich liegt weltweit mit 69 Punkten auf Rang 25 (siehe Infobox) und damit gleichauf mit Irland.

Österreich befindet sich hinter den USA mit 73 und Frankreich mit 71 Punkten, aber auch hinter Chile und Uruguay (72 Punkte). Deutschland kommt mit 79 Punkten weltweit auf Platz 13. Die Schlusslichter sind Afghanistan, Nordkorea und Somalia, die es nur auf acht Punkte schaffen.

Krisengebeutelte Euro-Staaten schneiden eher schlecht ab
Griechenland teilt sich mit Ländern wie Kolumbien oder Dschibuti den 94. von insgesamt 174 Plätzen und ist das am schlechtesten bewertete EU-Land. Italien kam mit 42 Punkten auf Platz 72 weltweit bzw. in Europa auf den drittletzten Platz. Italien war damit in puncto Korruptionsbekämpfung auf dem gleichen Stand wie Bosnien-Herzegowina.

Die ebenfalls krisengebeutelten Staaten Spanien und Portugal schaffen es mit 65 (Platz 30) bzw. 63 Punkten (Platz 33) ins Mittelfeld, gefolgt von Bulgarien und Montenegro, die europaweit den zweitschlechtesten und weltweit den 41. Platz einnehmen.

Am unbestechlichsten weltweit sind dem Index zufolge Mitarbeiter im öffentlichen Sektor in Dänemark, Finnland und Neuseeland. Alle drei Staaten landeten mit 90 Punkten an der Spitze der Liste.

Arabischer Frühling änderte nichts an der Korruption
Auch die Proteste in der arabischen Welt, die mancherorts zu einem Machtwechsel führten, änderten der Untersuchung zufolge nichts an den Korruptionsproblemen in den betroffenen Regionen. So erhielt Ägypten nur 32 Punkte für seine Korruptionsbekämpfung und belegt damit den 118. Platz. Tunesien landete mit 41 Punkten auf Platz 75, der Jemen mit 23 Punkten auf Rang 156.

"Die Regierungen müssen Anti-Korruptions-Maßnahmen bei allen staatlichen Entscheidungsprozessen einbeziehen", forderte die Vorsitzende von Transparency International, Huguette Labelle. Besonders wichtig seien bessere Regeln für Lobby-Arbeit und Parteienfinanzierung sowie die Offenlegung staatlicher Ausgaben und Auftragsvergaben. Der diesjährige Index zeige, dass "Gesellschaften weiter einen hohen Preis für Korruption bezahlen", kritisierte Labelle.

Der Index ermittelt, wie korrupt die öffentliche Verwaltung in einem Land ist. Er gründet auf Studien und Einschätzungen renommierter unabhängiger Institute. Fallzahlen von Bestechlichkeit in öffentlichen Ämtern dagegen lassen nach Angaben von Transparency International keine eindeutige Bewertung zu. Sie belegten lediglich, wie effektiv die Staatsanwaltschaft, die Gerichte oder die Medien eines bestimmten Landes bei der Aufdeckung von Korruption sind.

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