Gleich zwei brutale Überfälle in den eigenen vier Wänden haben Ermittler in Niederösterreich geklärt. Die Opfer wurden schwer verletzt. Die Täter – beide Male handelt es sich um eine Gruppe Rumänen – sind in Haft.
Es sind Verbrechen mit schlimmen Folgen. Die Täter sind äußerst brutal und dringen in die intimsten Bereiche vor: die eigenen vier Wände. Die Opfer erleiden dabei Verletzungen (körperlich und seelisch), mit denen sie ein Leben lang zu kämpfen haben. Gleich zwei dieser sogenannten Home Invasions konnten nun in NÖ geklärt werden. Im Fall des Überfalls auf ein Ehepaar in Würnitz im Bezirk Korneuburg am 7. Februar konnten vier Rumänen (22, 40, 45 und 46 Jahre alt) dingfest gemacht werden.

Die Maskierten waren in der Nacht ins Haus eingedrungen und hatten die Bewohnerin mehrfach mit einem Hammer attackiert. Die Frau erlitt massive Verletzungen. Der Ehemann schoss die Täter in Notwehr in die Flucht. Einer der Rumänen wurde dabei verletzt. Zwei von ihnen waren im November des Vorjahres auch an einem Raub in Wien beteiligt. Dabei bedrohten und fesselten sie den Security-Mitarbeiter eines Supermarktes und forderten ihn auf, den Tresor zu öffnen. Was nicht gelang. Die Kriminellen suchten stattdessen mit hochpreisigen Spirituosen das Weite.
Weitere Verbrechen vermutet
Alle vier Täter aus Würnitz – es handelt sich dabei um Marius J., Liviu M., Gustav B. und Isac N. – sind in Haft und zeigen sich zu den Tathandlungen teilweise geständig. Sie dürften im In- und Ausland noch weit mehr kriminelle Handlungen begangen haben, die Ermittlungen laufen.
Und in Hinterbrühl im Bezirk Mödling drangen drei Maskierte (ebenfalls Rumänen) mit einer Waffe in das Haus eines 67-Jährigen ein. Sie schlugen den Mann zu Boden, bedrohten seine bettlägerige Mutter (95), ihre Pflegerin sowie den herbeigeeilten Bruder des 67-Jährigen und flüchteten anschließend mit dem erbeuteten Silberbesteck. Die Opfer erlitten neben den körperlichen Misshandlungen allesamt einen schweren Schock. Die Rumänen wurden bereits zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Ein Täter befindet sich derzeit noch in Auslieferungshaft.
Die Polizei rät im Falle einer Home Invasion keinesfalls Gegenwehr zu leisten, allen Forderungen und Anweisungen Folge zu leisten, Wertgegenstände auszuhändigen, den Täter ungehindert die Flucht zu ermöglichen und bestenfalls so aufmerksam wie möglich zu sein, um im Nachhinein konkrete Angaben zu den Kriminellen machen zu können.
Zwei bis fünf Fälle pro Jahr in NÖ
„Dem Landeskriminalamt NÖ ist ein Doppelschlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen“, so Innenminister Gerhard Karner. Bei zwei bis fünf Straftaten pro Jahr in NÖ liegt die Aufklärungsquote laut LKA-Chef Stefan Pfandler bei 80 Prozent. „Die Opfer werden gefesselt, erniedrigt, geschlagen und bedroht und müssen manchmal stundenlang auf Hilfe warten“, erklärt Pfandler. Solch schwerwiegende Verbrechen rasch aufzuklären, sei man den Opfern schuldig.
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