Während ein Steirer (55), der mit gleich zwei Bombenanschlägen die Zeugen Jehovas im Visier hatte, in Untersuchungshaft saß, schwebte seine ehemalige Frau tagelang weiterhin in absoluter Todesgefahr: Eine gewaltige Ermittlungspanne kam jetzt ans Tageslicht. Denn der explosive Sprengsatz war nicht verloren!
Der „Bomber“, der die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas in der Steiermark über lange Zeit in Angst und Schrecken versetzt hat, ist gefasst. Weitere Details verlautbarte die steirische Polizei am Tag seiner Festnahme im Rahmen einer Pressekonferenz. Der in U-Haft sitzende IT-Techniker (55) gab zu, die Sprengsätze gebaut zu haben, um seine Ex-Frau zu töten. Das Motiv: ein jahrelanger und sehr erbitterter Streit um den Unterhalt.
Verdächtiger führte Polizei in die Irre
Doch selbst am Tag seiner Festnahme führte er die Polizei noch in die Irre, um sein „Ziel“ – seine Ex-Gattin zu ermorden – schlussendlich noch zu erreichen. Denn er gab zu, die Bombe bereits Anfang Mai an ihrem Auto befestigt zu haben. Doch die Höllenmaschine wurde von den Entschärfern nicht gefunden. Man vermuteten, dass sie heruntergefallen war.
„Ex“ bekam das Auto samt Bombe zurück
Falsch – denn jetzt stellte sich heraus, dass sich die Bombe die ganze Zeit am Auto befand! Tagelang fuhren die Steirerin und andere Personen mit dem höchst explosiven „Gepäck“ herum, ohne etwas von der Todesgefahr zu ahnen. Wie die Polizei auf „Krone“-Anfrage bestätigt, wurde ihr der Wagen nämlich nach erfolgloser Untersuchung wieder ausgehändigt. „Immerhin ist das ja auch ihr Besitz“, hieß es.
Wie hätten Sprengsätze losgehen sollen?
Wie man schlussendlich zur DNA des Bombers kam und diese mit ihm abgleichen konnte, wollen die Ermittler vom Staatsschutz nicht sagen. Der mutmaßliche Attentäter galt angeblich bis zur Tat als unbeschriebenes Blatt.
Offen ist auch, wie die Bomben explodieren sollten. Besaß der Täter einen Fernzünder? Oder hätten sie auf Erschütterungen reagiert? Und wie hat er sie gebaut? Verschaffte er sich online einen Bauplan? Immerhin barg die Bombe, die beim Königreichsaal deponiert war, eine Mega-Sprengkraft und hätte viele Menschenleben gefordert, wäre sie nicht entschärft worden. Viele Fragen bleiben weiterhin unbeantwortet.
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