Energie vom Feld

„Ritzing pro Natur“ legt sich gegen PV-Park quer

Burgenland
25.05.2024 06:00

Heiße Diskussionen im Bezirk Oberpullendorf, wo die Errichtung eines top-modernen Solarparks angedacht wird – noch vor den ersten Gesprächen macht eine Bürgerinitiative mobil gegen die grüne Energie von den Feldern.

Am Dienstag wird ab 18 Uhr im Ritzinger Pfarrsaal ein Vertreter der Burgenland Energie vor die Grundstücksbesitzer treten, darunter die Gemeinde, und versuchen, ihnen die Idee eines hochmodernen Photovoltaik-Parks schmackhaft zu machen. Der soll auf 34 Hektar landwirtschaftlicher Fläche – das entspricht 43 Fußballfeldern – errichtet werden und 3000 Haushalte mit grünem Strom versorgen.

„Strom auf Dächer statt auf Äcker“
Das erste Erklärstück ist noch nicht einmal angeklungen, und schon regt sich Widerstand in Teilen der Bevölkerung. Die Bürgerinitiative „Ritzing pro Natur“ wurde ins Leben gerufen. „Wir haben ja nur 418 Haushalte“, heißt es zum Beispiel. Spätestens am Tag nach dem Info-Abend will man ein Transparent gemalt haben und sich damit auf den Feldern ablichten lassen. Als Slogans stehen „Strom auf Dächer statt auf Äcker“ und „Strom vom eigenen Dach statt Strom aus der Landschaft“ in der Pole-Position. Die Farbe Rot dürfte für die Buchstaben nicht infrage kommen.

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Wir wollen den Bürgern grünen, günstigeren Strom über Energiegemeinschaften anbieten und dafür die Ressourcen zur Verfügung stellen.

(Bild: SPÖ Bez. OP)

Jochen Müllner, Bürgermeister von Ritzing

SPÖ-Bürgermeister Jochen Müllner wird der Veranstaltung beiwohnen. „Ich bin natürlich für die Errichtung des PV-Parks“, sagt der Ortschef, der seit 2022 im Amt ist. „Wir werden über das Projekt am 3. Juni im Gemeinderat abstimmen. Vorrangig bleibt, ob sich die Grundstücksbesitzer mit der Burgenland Energie einigen können oder nicht.“

Bewegliche Paneele bewegen sich mit der Sonne
Laut Auskunft des Stromlieferanten würden auch im Ritzinger Agri-PV-Park die Paneele nicht wie bei konventionellen Anlagen starr, sondern über ein eigenes Tracker-System beweglich und damit sonnennachgeführt werden. „Mit dieser Innovation kann gegenüber konventionellen starren PV-Anlagen auf der selben Fläche eine um zehn Prozent höhere Stromproduktion erzielt werden“, heißt es. Weiters bleibt das Bewirtschaften von 75 Prozent der Fläche möglich – man kann bei Bedarf die Paneele senkrecht stellen und bequem mit den Maschinen durchfahren. Die Steher haben einen Abstand von acht Metern. Zwischen den Modulreihen ist sogar Bio-Anbau möglich. Zusätzlich werden neue Biodiversitätsflächen geschaffen.

Was laut Bürgermeister Müllner noch für die Errichtung spricht: „Wir würden unsere Gemeinde mitten in der Energie- und Klimakrise preis- und energieunabhängig machen.“

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