Zuerst ein Rohrbruch, dann Schlechtwetter und jetzt der Urnenhain: SPÖ-Vizebürgermeisterin kritisiert Ortschef Bernd Strobl für die neuerliche Verzögerungstaktik beim Anruf-Sammeltaxi „BAST“.
Die Posse um das Anruf-Sammeltaxi „BAST“ in Ollersdorf ist abermals um eine Facette reicher. Wie berichtet, weigerte sich ÖVP-Bürgermeister Bernd Strobl, die Hinweisschilder für die Haltestellen auf Gemeindekosten zu bezahlen. Sein Argument: Es seien nicht die Kosten in der Höhe von 1100 Euro das Problem, sondern, dass das Land die Gemeinden zur Kasse bittet, obwohl etwas anderes kommuniziert wurde.
Vizebürgermeisterin bezahlte Hinweistafeln aus eigener Tasche
Als SPÖ-Vizebürgermeisterin Tanja Illedits dann im Dezember des Vorjahres in die Offensive ging und die Hinweistafeln aus der eigenen Tasche bezahlte, schien das Katz-und-Maus-Spiel beendet zu sein. Mittels Gemeinderatsbeschluss holte man sich auch von der ÖVP-Fraktion den Segen, dass besagte Tafeln – die seit zwei Monaten auf der Gemeinde liegen – von den Gemeindemitarbeitern spätestens Anfang April montiert werden. Vier von zwölf Hinweisschildern hängen mittlerweile, allerdings hält das Anruf-Sammeltaxi weiterhin nicht im „gallischen Dorf“.
VBB: Hinweistafeln nötig, um Betrieb zu starten
Laut Auskunft der Verkehrsbetriebe Burgenland (VBB) habe das rechtliche Gründe. Erst, wenn die Infrastruktur vollständig hergestellt ist, sei es auch möglich, den Betrieb zu starten. „Wir sind aber jederzeit startbereit“, heißt es von VBB–Geschäftsführer Wolfgang Werderits. Endlich starten möchte auch die Bevölkerung, die zu Wochenbeginn zahlreich bei einer Infoveranstaltung erschienen ist, um sich über die Vorteile des Mobilitätsangebotes zu informieren.
Das Anruf-Sammeltaxi BAST ist schon ohne Tafeln gefahren und ist seit September eingeladen auch in Ollersdorf zu fahren.
Bürgermeister Bernd Strobl (ÖVP)
Frage der Priorität
Dass der Bürgermeister jetzt abermals auf die Bremse drückt, missfällt Vize-Ortschefin Tanja Illedits gehörig. Verständnis für die Hinhaltetaktik des Ortschefs hat sie keines mehr. „Zuerst hieß es, dass ein Rohrbruch am Friedhof von den Gemeindemitarbeitern erledigt werden müsse, dann war das schlechte Wetter schuld und jetzt sind es Arbeiten beim Urnenhain im Friedhof. In einer Gemeinde gibt es immer etwas zu tun und die Frage nach der Priorität liegt in diesem Fall beim Bürgermeister, der der Bevölkerung aus parteipolitischen Kalkül ein Angebot verweigert“, ärgert sich Illedits.
Start für „BAST“ in Ollersdorf weiter ungewiss
Wie lange die Ollersdorfer jetzt noch auf den „BAST“ warten müssen, weiß wohl nur der Bürgermeister und der sagt: „Nach Fertigstellung der prioritären Arbeiten, wie beispielsweise dem Urnenhain, werden die Tafel weiter aufgestellt.“
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