Der Kärntner Unternehmer Nils Grolitsch beobachtet mit Bangen die neue russische Offensive in der Ukraine. Seine Firma, der größte Bügeltischproduzent Europas, befindet sich nur 500 Kilometer von Charkiw, dem Ziel der Angreifer, entfernt.
Mit wachsender Sorge beobachtet derzeit der Kärntner Unternehmer Nils Grolitsch den Verlauf des Krieges in der Ukraine. Dort hat der Techelsberger gemeinsam mit seinem Bruder Tobias und dem mittlerweile verstorbenen Vater Erich eine große Manufaktur aufgebaut, und diese zum mittlerweile größten europäischen Produzenten von Bügelbrettern, Wäscheständern und Trittleitern entwickelt. Doch auch an der Firma Eurogold ist der vor gut zwei Jahren gestartete Angriffskrieg Russlands nicht spurlos vorübergegangen.
Fünf Mitarbeiter gefallen
Waren vor dem Überfall auf die Ukraine noch 1200 Mitarbeiter beschäftigt, sind es jetzt nur noch 700, die die Produktion aufrechterhalten. Nils Grolitsch: „120 Arbeiter aus unserem Betrieb wurden an die Front beordert, fünf sind leider gefallen. Wir werden in Zukunft stärker auf Frauen angewiesen sein, weil die nicht an die Front müssen. Und wir haben auch in der Produktion einiges umstellen müssen.“ Nicht zuletzt deshalb, weil es immer schwieriger wird, das Werk mit Energie zu versorgen. Durch die permanenten Angriffe auf die Infrastruktur der Ukraine kommt es zu Produktionsausfällen.
„Bomben kommen näher“
Grolitsch hat nur noch selten Gelegenheit, mit Mitarbeitern vor Ort zu reden. Er kehrte beim Kriegsausbruch mit Frau und Tochter zurück nach Kärnten. Sein Werk in Schitomir befindet sich nur etwa 500 Kilometer von Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine und dem derzeit erklärten Ziel der russischen Truppen, entfernt. „Die Bomben- und Raketenangriffe kommen näher.“ Man mache das Bestmögliche aus den Umständen. Zudem habe sich durch eine neu gegründete Importfirma, die Waren aus der EU in die Ukraine holt, ein neuer Geschäftszweig aufgetan, der sich gut entwickle.
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