Maestro oder Visa?

Wann du mit welcher Karte günstiger dran bist

Wirtschaft
13.10.2012 10:16
Während die Bankomatkarte in Österreich ein mittlerweile weithin akzeptiertes Zahlungsmittel ist, besitzt nur etwa jeder vierte Österreicher auch eine Kreditkarte. Und Kreditkartenbesitzer sind oft unschlüssig, für welche Zahlungen sie mit welcher der beiden Karten günstiger aussteigen.

Grundsätzlich gibt es zwei Kriterien, nach denen man die Einsatzmöglichkeit der Karte unterteilen kann: Handelt es sich um eine Barbehebung oder eine sogenannte POS- bzw. Point-of-Sale-Zahlung, also einen Einkauf, und erfolgt die Transaktion im Inland, im Euro-Ausland oder außerhalb des Euro-Raumes?

Einkauf
Tätigst du Einkäufe im Inland bzw. Euro-Ausland, sind diese sowohl bei der Bankomat- als auch bei der Kreditkarte spesenfrei. Anders im Ausland mit Fremdwährung: Hier sind bei Kreditkarten in der Regel prozentuelle Umsatzgebühren fällig, die zwischen 1,5 und 2 Prozent liegen. Und ab hier beginnt das Rechnen. Die Maestrogebühren sehen meistens ebenfalls eine Umsatzprovision vor, die bei etwa 0,75% liegt, allerdings nicht selten verknüpft mit einem Absolutbetrag pro Transaktion. Verrechnet dein Institut daher Maestro-Spesen von z.B. 0,75% zuzüglich 1,00 Euro, bist du bei größeren Beträgen ab etwa 130 Euro jedenfalls billiger dran, wenn du mit Maestro zahlst. 

Barbehebung
Im Inland sowie Euro-Ausland sind Barbehebungen mit der Bankomatkarte spesenfrei. Bei Kreditkarten wird es allerdings richtig teuer: Hier werden im Inland sowie Euro-Ausland ab 3 Prozent aufwärts, meist verknüpft mit einem Mindestspesensatz ab circa 3,50 Euro aufwärts verrechnet. Bei einer Behebung im Gegenwert von 100 Euro zahlst du daher nicht 3 Euro, sondern 3,50 Euro. 

Barbehebungen außerhalb des Euro-Raumes in Fremdwährung sind noch teurer: Hier zahlst du ab 4 Prozent aufwärts, ebenfalls verbunden mit Mindestspesen. In diesen Ländern ist jedoch auch die Zahlung mit Maestro nicht gratis. Du zahlst ebenfalls einen Prozentsatz des behobenen Betrags, allerdings ist dieser üblicherweise geringer als bei der Kreditkarte und liegt ab 0,75 Prozent zuzüglich einem Absolutbetrag, der etwa bei zwei Euro liegt. 

Im Inland kannst du daher getrost zu deiner Bankomatkarte greifen, sie ist im Normalfall die günstigere Lösung. Bist du öfter in Ländern außerhalb des Euro-Raumes unterwegs, lass dir zur Sicherheit die Spesen für beide Karten von deinem Bankinstitut aushändigen und rechne dir die konkreten Gebühren durch. Als Faustregel in diesen Ländern gilt: Bezahlen kleinerer Beträge mit Kreditkarte, größere mit Maestro und Beheben mit Maestro.

Achtung: Prepaid!
Hast du eine Prepaid-Kreditkarte abgeschlossen, solltest du dir die Spesen sehr genau ansehen. Üblicherweise werden hier bei allen Transaktionen höhere Spesen verrechnet – das Modell ist dasselbe wie bei Wertkartenhandys: keine laufenden Kosten, dafür transaktionsgebundene Gebühren. Überlege dir im Vorfeld, wie oft bzw. wofür du die Karte verwenden willst, und rechne dir dann fiktiv die Gebühren für beide Modelle durch. Der Unterschied kann sich bei geplanter häufiger Nutzung sehr stark zeigen.

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