Keine Förderungen

Trotz Rekord-Zahlen steht Finanzberatung vor Aus

Steiermark
16.07.2025 08:00

Das Projekt Geldleben berät Hunderte Menschen zu Finanzfragen – und bewahrt so viele davor, sich zu verschulden und im Privatkonkurs zu landen. Jetzt steht die Beratungsstelle trotz Rekordzahlen vor dem Aus.

„Gerade jetzt, in Zeiten der massiven Teuerungen, ist es nicht leicht für die Leute“, sagt Teresa Münch von Geldleben. Die Bildungs- und Beratungsstelle in Graz hat alleine bis Ende Juni in diesem Jahr fast 600 Gespräche geführt und 500 Personen in Workshops über Finanzen aufgeklärt. Sie berät unabhängig von Banken und Finanzprodukten zu explodierenden Kreditraten, Altersarmut und dazu, wie man sich in jungen Jahren für die Zukunft absichert. 

Entscheidend ist dabei: Hierher kommen die Leute, bevor es zu spät ist. „Wir sind ein Präventionsangebot. Wir verbessern den Umgang mit Geld. Wenn das fehlt, bedeutet das überzogene Konten, Schulden, Berge von ungeöffneten Briefen mit Rechnungen und im schlimmsten Fall Konkurs“, erinnert Münch. „Das hat auch mit psychischer Gesundheit zu tun.“

Teresa Münch und Marlis Niederl von der Finanzberatung Geldleben in Graz
Teresa Münch und Marlis Niederl von der Finanzberatung Geldleben in Graz(Bild: Michaeler)

Fördertöpfe sind zu, Zukunft ungewiss
Obwohl so viele Menschen wie nie das Angebot nachfragen, könnte für Geldleben aber bald Schluss sein – vier Mitarbeiter wären alleine in Graz betroffen. Die Förderungen, in diesem Fall kommen sie von Bundesministerien und aus Ländertöpfen, fehlen – sie wurden zwar nicht gestrichen, „aber die Töpfe sind nicht offen“, sagt Münch. Es stünden politische Entscheidungen aus, der Staat sei „wie auf Pause“, was für kleine Organisationen kaum finanziell zu überbrücken sei.

Man verstehe zwar, dass die öffentliche Hand auch sparen müsse, „aber gerade bei der Prävention wird der Wert der Arbeit oft nicht anerkannt. Das zieht jahre- und jahrzehntelange Folgewirkungen nach sich.“ Nun versucht das Team, aus anderen, kleineren Fördertöpfen Geld zu bekommen – ob das gelingt, ist aktuell jedoch ungewiss.

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