"Auffälligkeiten"

SVA ortet Betrug bei “kranken” Pflegekräften

Österreich
26.09.2012 17:18
Dass es in Österreich an qualifizierten Pflegekräften mangelt, ist längst kein Geheimnis mehr. Daher ist ihre Arbeit auch nicht hoch genug einzuschätzen. Allerdings lassen aktuelle Zahlen aus der gewerblichen Sozialversicherungsanstalt (SVA) reichlich Platz für Spekulationen, wie die "Krone" in Erfahrung bringen konnte.

Bereits seit 2003 bietet die SVA ihren Versicherten eine Zusatzversicherung an. Bei Krankheit oder Unfall bekommen Unternehmer je nach Versicherungssumme ein Taggeld ausbezahlt. Insgesamt nehmen 23.000 Selbstständige den Service in Anspruch. Ganz besonders beliebt ist die Zusatzversicherung offenbar bei Pflegerinnen. Fast 10.000 Frauen haben bereits unterschrieben, ein Großteil davon sind Slowakinnen.

"Auffälligkeiten, die mich stutzig machen"
"Seit 2009 haben wir einen sehr starken Zuwachs an Personenbetreuerinnen, die zusatzversichert sind. Es gibt länderspezifische und zahlenmäßige Auffälligkeiten, die mich stutzig machen", erklärte Alexander Biach, Obmann der Gewerblichen Sozialversicherung Wien. "Wir haben neben den Österreicherinnen auch eine Vielzahl an Pflegerinnen aus Ungarn, Rumänien, Polen und Tschechien. Aber fast die Hälfte aller Zusatzversicherten kommt aus der Slowakei", so Biach.

Allein dieser Umstand macht stutzig, doch es gibt noch eine weitere Auffälligkeit: So können sich die Versicherten von einem auswärtigen Arzt krankschreiben lassen, und genau das ist in den vergangenen Monaten sehr oft bei Pflegerinnen aus der Slowakei passiert.

"Prüfen jeden Fall einzeln"
Nach genau einem halben Jahr – erst dann wird der Versicherungsschutz aktiv – verschwinden einige auf Nimmerwiedersehen, lassen ihre Schützlinge zurück, gehen in Krankenstand und kassieren im Schnitt 30 Euro pro Tag - bis zu maximal 26 Wochen lang. "Wir beobachten die Zahlen fortlaufend und prüfen jeden Fall einzeln. Wir tolerieren auf keinen Fall Sozialmissbrauch auf Kosten unserer Versicherten. Tritt ein solcher Fall ein, werden wir diesem einen Riegel vorschieben", ließ Biach wissen. 

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