Appell an Regierung

Fachkräftemangel: „Gesamtstrategie ist nötig!“

Wirtschaft
12.04.2024 14:20

Im Kampf gegen den Fachkräftemangel fehlt der Regierung nach Ansicht des Rechnungshofs eine „Gesamtstrategie“. Durch das Ausscheiden der „Baby-Boomer“-Generation aus dem Berufsleben werde sich dieser mittel- und längerfristig verschärfen, auch werde das Arbeitskräftepotenzial lange nicht ausgeschöpft. 

Gegensteuern könnten die Ministerien mit Aus- und Weiterbildungen, Erhöhung der Erwerbsbeteiligung von älteren Personen, Frauen sowie Migranten und mit qualifizierter Zuwanderung.

In der Regel prüft der Rechnungshof die Finanzgebarung öffentlicher Stellen und konkreter Maßnahmen, diesmal lieferte er allerdings eine Arbeitsmarkt-Bestandsaufnahme. Er untersuchte die Situation am österreichischen Arbeitsmarkt von 2008 bis Mitte 2023. Zwar habe es seitens der zuständigen Ministerien und Länder Initiativen gegen den Fachkräftemangel gegeben, eine „Gesamtstrategie“ fehle jedoch nach wie vor.

Schülern fehlen oft Basiskenntnisse
Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, brauche es Maßnahmen im Bereich Bildung: „Ein mittleres und hohes Qualifikationsniveau wirkt sich positiv auf die Beschäftigungschancen und das Erwerbseinkommen aus und es verringert das Arbeitslosigkeitsrisiko“, so die Prüfer. Außerdem würde ein „nicht zu vernachlässigender Anteil“ der Schüler über „keine ausreichenden Basiskenntnisse“ in Lesen und Mathematik verfügen.

31,2 Prozent der Beschäftigten in Teilzeit
Der Rechnungshof wies auch auf die hohe Teilzeitquote hin: Zwar lag die Beschäftigungsquote 2022 um fast sechs Prozent über jener von 2008, das Ausmaß der geleisteten Arbeitsstunden blieb aber weitgehend konstant. Hierzulande arbeiteten vor zwei Jahren 31,2 Prozent der Beschäftigten in Teilzeit, wie aus dem Bericht hervorgeht. Das Arbeitskräftepotenzial müsste ausgeschöpft und mobilisiert werden, lautete die Empfehlung.

Mehr als die Hälfte der unselbstständig beschäftigten Frauen arbeitete 2022 laut Rechnungshof Teilzeit, bei Männern lag die Quote bei 11,9 Prozent. Ein wichtiger Ansatzpunkt zur Erhöhung der Beteiligung der Frauen am Arbeitsmarkt seien das Angebot und die Qualität der Kinderbetreuung. Auch steuer- und beihilfenrechtliche Rahmenbedingungen sowie die Ausgestaltung von Sozialleistungen spielten eine Rolle.

Arbeitskräftepotenzial nicht ausgeschöpft
Außerdem forderte der Rechnungshof den Verbleib älterer Erwerbstätiger im Arbeitsprozess sowie die Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt. Das Arbeitskräftepotenzial von in Österreich lebenden ausländischen Staatsangehörigen würde teilweise nicht ausgeschöpft werden. 

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