139 Tote nahe Moskau

Russischer Geheimdienst: Westen half IS bei Terror

Ausland
26.03.2024 17:00

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB wirft westlichen Geheimdiensten vor, bei dem verheerenden Anschlag nahe Moskau seine Finger im Spiel gehabt zu haben. „Wir glauben, dass die Aktion sowohl von den Islamisten selbst als auch von westlichen Geheimdiensten vorbereitet wurde“, so FSB-Chef Alexander Bortnikow.

Laut FSB wurde der Auftraggeber des Anschlags noch nicht identifiziert. Russland wisse jedoch, wer die Angriffe organisiert habe. Die Angreifer hätten geplant, in die Ukraine zu fliehen, wiederholte Bortnikow schon mehrfach geäußerte Behauptungen. Dort hätten sie „als Helden“ begrüßt werden sollen.

FSB: Westen und Ukraine wollten Panik in Russland auslösen
Geheimdienste westlicher Staaten sowie der Ukraine hätten den Anschlag mit fast 140 Toten gebraucht, um Panik in Russland auszulösen, zitierte die russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Dienstag den Geheimdienst-Chef. Die ukrainischen Dienste seien „unmittelbar involviert“.

„IS oder Ukraine?“ – „Natürlich Ukraine“
Trotz glaubwürdiger islamistischer Bekennerschreiben schrieb auch Nikolai Patruschew, der Sekretär von Russlands nationalem Sicherheitsrat, der Ukraine die Verantwortung zu. Das russische Nachrichtenportal Shot zeigte ein Video, in dem ein Reporter Patruschew nach den Verantwortlichen fragt: „IS oder Ukraine?“ Patruschew antwortet: „Natürlich Ukraine“ (siehe unten). Später ruderte er zurück und meinte, die Ermittlungen seien noch im Gange.

Die Ukraine wies auch diesmal die Vorwürfe umgehend zurück. Das seien Lügen, erklärte der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Mychailo Podoljak, auf X. „Die Lügen werden offiziell verbreitet von Patruschew und danach von FSB-Chef Bortnikow.“

Auch mehrfache IS-Bekenntnisse lassen Kreml kalt
Zu dem Anschlag nahe Moskau hat sich bereits mehrfach die Terrormiliz IS bekannt. Westliche Sicherheitsbehörden und Experten halten das auch für glaubwürdig und vermuten den IS-Ableger Islamischer Staat Provinz Khorasan (ISPK) dahinter. Trotzdem behaupten russische Vertreter seit Tagen und ohne Vorlage von Beweisen, die Ukraine könnte verwickelt sein.

Weiterer Verdächtiger in U-Haft
Vier Tage nach dem Anschlag kam am Dienstag ein achter Verdächtiger in U-Haft. Dem Kirgisen mit russischer Staatsbürgerschaft wird vorgeworfen, den vier aus Tadschikistan stammenden mutmaßlichen Attentätern Unterschlupf gewährt zu haben, wie die Nachrichtenagentur Tass berichtete. Vor Gericht habe der 31-Jährige allerdings abgestritten, von den Anschlagsplänen gewusst zu haben. Er habe die Tadschiken für normale Mieter gehalten.

Comeback für Todesstrafe in Russland?
Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin hält indes die Wiederanwendung der Todesstrafe in Russland für schnell machbar. „In unserer Verfassung und im Strafrecht hat niemand die Todesstrafe abgeschafft“, sagte Wolodin bei einer Parlamentssitzung. Das Verfassungsgericht könne die Anwendung beschließen, Referenden oder andere Entscheidungen seien nicht nötig. Bisher gilt ein Moratorium auf die Anwendung der Todesstrafe in Russland.

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