Prozess in Feldkirch

Familienclan wegen gefährlicher Krida vor Gericht

Vorarlberg
19.03.2024 06:00

Am Montag startete am Landesgericht Feldkirch der für drei Tage angesetzte Prozess gegen eine türkischstämmige Familie, die im Zuge einer Pleite die Gläubiger um rund 220.000 Euro geschädigt haben soll.

Wegen des Verbrechens der betrügerischen Krida und des Vergehens der grob fahrlässigen Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen müssen sich seit Montag eine türkischstämmige Frau und ihre drei Söhne vor dem Schöffengericht in Feldkirch verantworten. Bei einem Schuldspruch im Sinne der Anklage drohen den Beschuldigten Haftstrafen zwischen sechs Monaten und fünf Jahren. Das Urteil soll am Freitag fallen.

Das Unternehmen wurde regelrecht ausgesaugt
Der Vorwurf der öffentlichen Anklägerin: Die Familienmitglieder sollen mit ihrem Taxiunternehmen Schiffbruch erlitten und im Zuge der Zahlungsunfähigkeit Gläubiger um 220.000 Euro betrogen haben. Laut Staatsanwältin Julia Berchtold soll das Quartett die Zahlungsunfähigkeit des Familienunternehmens vorsätzlich herbeigeführt haben: „Ihr Ziel war es nie, ein marktfähiges Unternehmen zu betreiben. Sowohl den drei Geschäftsführern als auch der Mutter, die als Gesellschafterin an der GmbH beteiligt war, ist es lediglich darum gegangen, möglichst viel Geld aus dem Unternehmen herauszupressen.“ Dass ihre Gläubiger am Ende finanziell durch die Finger schauten, hätten die Angeklagten billigend in Kauf genommen, so der Vorwurf.

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Sowohl den drei Geschäftsführern als auch der Mutter, die als Gesellschafterin an der GmbH beteiligt war, ist es lediglich darum gegangen, möglichst viel Geld aus dem Unternehmen herauszupressen.

Staatsanwältin Julia Berchtold

Zum Fall: Die Beschuldigten hatten 2017 das Taxiunternehmen gegründet. Mehrmals wurde untereinander die Geschäftsführung gewechselt, zudem die Mutter als Alleingesellschafterin eingesetzt. Eine ordentlich geführte Buchhaltung gab es nicht. Dafür von 2018 bis 2022 jede Menge Abhebungen vom Geschäftskonto in Höhe von mehr als 210.000 Euro (!) für private Zwecke.

Erstangeklagter plädiert auf nicht schuldig
Als die Firmenbetreiber 2022 Konkurs anmelden, ist das Unternehmen mit 220.000 Euro verschuldet. Der Masseverwalter erstattet schließlich Anzeige. Im Prozess bekennt sich der 35-jährige Erstangeklagte für nicht schuldig und bestreitet, Geschäftsführer des Unternehmens gewesen zu sein. Er habe nur seinem Bruder bei der Anmeldung der Insolvenz unter die Arme gegriffen. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt.

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