Trotz Orangenmangels

Fruchtsafthersteller Pfanner mit Umsatzplus

Vorarlberg
16.03.2024 16:30

Das starke Wachstum war auf positive Entwicklungen in den Kernmärkten sowie Preissteigerungen auf Produktseite zurückzuführen – Orangenknappheit bleibt aber eine große Herausforderung. 

Der Vorarlberger Fruchtsaft- und Eisteeproduzent Pfanner hat im Geschäftsjahr 2023 seinen Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 12,2 Prozent auf 406 Mio. Euro gesteigert und damit eine neue Rekordmarke erreicht. Das starke Wachstum sei auf positive Entwicklungen in den Kernmärkten sowie Preissteigerungen auf Produktseite zurückzuführen, informierte das Unternehmen. Rohwarenteuerungen und Orangenknappheit habe man getrotzt. Zum Ergebnis macht Pfanner traditionell keine Angaben.

Weltweite Knappheit
„Das 12-prozentige Umsatzplus konnte insbesondere aufgrund der sehr positiven Entwicklung in allen unseren Märkten erreicht werden“, sagte Geschäftsführer Peter Pfanner. Die Hauptmärkte bilden Deutschland, Italien, Österreich und Tschechien, der Exportanteil liegt bei 83 Prozent. Als große – nach wie vor bestehende – Herausforderung bezeichnete er die weltweite Knappheit an Orangen. Die Fruchtsaftbranche versuche, die Auswirkungen einer eingeschränkten Orangensaft-Versorgung möglichst gering zu halten, man befinde sich im engen Austausch mit Lieferanten, Kunden und Partnern. Schließlich sei Orangensaft nach Apfelsaft „in vielen unserer Hauptabsatzmärkte der beliebteste Fruchtsaft“, so Peter Pfanner.

Orangen sind derzeti Mangelware. (Bild: APA/AFP/FETHI BELAID)
Orangen sind derzeti Mangelware.

Eine der Ursachen für die Orangenknappheit ist die Bakterienerkrankung Citrus Greening, die Orangenbäume absterben lässt. Laut Schätzungen sind bereits mehr als ein Drittel der Bäume im brasilianischen Zitrusgürtel – der wichtigsten Anbauregion der Welt – befallen. Zudem hätten im vergangenen Jahr Hurrikans und Hitzewellen dem Anbaugebiet Florida die kleinste Ernte seit 85 Jahren beschert. Seit 2020 habe sich der Preis von Orangensaft verdreifacht. „Wir befürchten weitere Steigerungen, da aktuell für einen längeren Zeitraum keine Besserung in Sicht ist“, bedauerte Peter Pfanner.

Zuversicht
Dennoch zeigte sich der Geschäftsführer für 2024 zuversichtlich. „Trotz vieler Unsicherheiten in der Welt gehen wir von einer weiteren positiven Umsatzentwicklung in 2024“, sagte er. Pfanner bezifferte das Investitionsbudget für das laufende Jahr mit rund 25 Millionen Euro. Dabei gehe es im Wesentlichen um die Erweiterung des Hochregallagers am Produktionsstandort in Enns um 10.000 Palettenplätze, neue Abfüllanlagen und die Digitalisierung.

Pfanner beliefert 80 Länder
Neben Lauterach und Enns verfügt der Fruchtsaft- und Eisteeproduzent Pfanner auch über Produktionsstätten in Reinbek/Hamburg, im italienischen Policoro und dem rund 250 Kilometer westlich von Kiew gelegenen Bar (Ukraine). Insgesamt hat der Fruchtsaftproduzent 13 Tochterunternehmen in Europa und beliefert weltweit über 80 Länder. Von den rund 1.000 Mitarbeitenden sind etwa 500 in Österreich beschäftigt.

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