14.03.2024 14:36

Luft wird dünner

Finanzexperte: „Benko-Geburtstag ohne Kreditkarte“

Für René Benko wird die Luft immer dünner: Nach der Pleite seiner Signa Holding und zahlreicher Tochterunternehmen hat auch der österreichische Immobilieninvestor Anfang März Insolvenz beantragt. Aber was bedeutet das für ihn persönlich? „Was nicht passieren wird ist, dass der Herr Benko seinen 50er nächstes Jahr mit der Kreditkarte bezahlen kann - und schon gar nicht im Fabios“, sagt Finanzexperte Gerald Zmuegg. Hier werde es massive Einschränkungen und Umstellungen in seinem Privatleben geben.

So sehr man René Benko nun aber die Schuld an allen Miseren geben möchte, ausgelöst worden sei das Signa-Drama durch eine Geldmengenpolitik, die vollkommen aus dem Ruder gelaufen sei, so der Finanzombudsmann im krone.tv-Interview mit Jana Pasching.

„Es zählt in der Politik nach wie vor der Grundsatz, insbesondere wenn es um Krisen geht, Augen zu und durch und die Bevölkerung wird es schon nicht begreifen. Weil es gibt ja den bösen Herrn Benko, der ist ja für alles verantwortlich.“ Fakt sei aber: „Wenn man Herrn Benko hasst, muss man auch diejenigen hassen, die dieses System ermöglicht haben.“

Vom Wunderknaben zum Pleitegeier, mit Benkos Luxus dürfte es langsam vorbei sein. (Bild: APA/Robert Jäger, Klemens Groh, Krone KREATIV)
Vom Wunderknaben zum Pleitegeier, mit Benkos Luxus dürfte es langsam vorbei sein.
Finanzexperte Gerald Zmuegg sieht Benko nicht als Alleinschuldigen der Finanzmisere. (Bild: krone.tv)
Finanzexperte Gerald Zmuegg sieht Benko nicht als Alleinschuldigen der Finanzmisere.

„Rechne mit maximal 10 Prozent für Gläubiger“
Zmuegg rechne nicht damit, dass eine Treuhandlösung funktionieren wird. „Weil das einfach zu spät ist.“ „Üblicherweise werden solche Treuhandlösung außergerichtlich gemacht und nicht im Rahmen der Insolvenz.“ Hier zeige sich auch die Zerstrittenheit und die unterschiedlichen Interessen der Gläubiger. „Mit Herrn Grossnig, mit seinem Naheverhältnis zur Haselsteiner Privatstiftung, war das von Anfang an zum Scheitern verurteilt.“ Aus Zmueggs Sicht werde das Schlimmste passieren, nämlich dass die Gläubiger am Schluss maximal zehn Prozent kassieren.

Geld kann nicht einfach verschwinden
Laut dem Leiter der Finanzprokuratur, Wolfgang Peschorn, könne Geld nicht einfach verschwinden, wie dieser im COFAG-U-Ausschuss sagte. Zmuegg: „Das Geld ist ja nicht verschwunden. Der Wert der Immobilien ist einfach gesunken. Ja, und deswegen ist das Geld weg.“

Deshalb werden die finanziellen Mittel auch von den Gläubigern zur Verfügung gestellt. „Das, was bitter ist, ist, dass es für uns in weiterer Folge Auswirkungen haben wird, was den Kreditsektor betrifft.“ Die Kreditvergabe werde durch die Causa Benko in Zukunft deutlich erschwert werden, ist sich Zmuegg sicher.

Mehr dazu sehen Sie im Interview oben!

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