Bei Paralympics dabei

Wie sich ein Bogenschütze in die Weltelite schießt

Niederösterreich
12.03.2024 06:07

Michael Meier kämpfte sich in Rekordzeit an die Weltspitze: Beim Qualifikationsturnier für die Paralympics siegte er nach nicht einmal zwei Jahren Training. Dem beherzten Waldviertler werden von seinen Teambetreuern jetzt nicht nur eine Favouritenrolle, sondern auch immens großes Potenzial, zugesprochen.

Niemanden im Waldviertel ließ vor drei Jahren der tragische Unfall des OP-Gehilfen Michael Meier kalt: Er stürzte aus drei Metern Höhe von der Leiter so unglücklich, dass er seither an den Rollstuhl gefesselt ist. Unzählige Stunden setzte er sich zuvor als wahrer „Vereinsmeier“ in vielen Klubs für die Gemeinschaft ein. Aber auch nach seinem Unfall zeigt der 42-jährige Familienvater viel Leidenschaft und großen Einsatz. Und so schaffte er es in nicht einmal zwei Jahren, sich neben seinem neuen 40-Stunden-Job als Pflegecontroller an die Weltspitze des Para-Bogensports zu kämpfen.

„Goldjunge“ machte sich Geburtstagsgeschenk
Denn zu seinem bevorstehenden Geburtstag am 24. März machte er sich jetzt selbst ein mehr als überragendes Geschenk: Beim Quotenturnier in Dubai, das neben der Europameisterschaft 2023 in Rotterdam das einzige Qualifikationsturnier für die Paralympics von 29. bis 5. September in Paris ist, schaffte er nicht nur die Qualifikation – der „Goldjunge“ gewann gleich das Turnier!

 Er gehört zu den Besten der Besten
„Ich habe noch nicht realisiert, was das wirklich bedeutet. Paralympics – das sind die Besten der Besten – und da darf ich hin. Das ist der absolute Wahnsinn“, jubilierte Meier bei der Ankunft aus Dubai am Flughafen Schwechat.

Goldschütze Michael Meier mit Nationaltrainer Christian Linhart (re.) und ...
Goldschütze Michael Meier mit Nationaltrainer Christian Linhart (re.) und Nationalteam-Physiotherapeut Stefan Pöll.(Bild: ÖBSV)
Unter schwierigen Bedingungen erzielte Michael Meier seine Siegestreffer beim Turnier in Dubai.
Unter schwierigen Bedingungen erzielte Michael Meier seine Siegestreffer beim Turnier in Dubai.(Bild: ÖBSV)
Herzlicher Empfang am Flughafen Schwechat nach der Top-Leistung.
Herzlicher Empfang am Flughafen Schwechat nach der Top-Leistung.(Bild: ÖBSV)

Ein extremes Talent
Eine Sensation ortet auch Michael Müller, Sportdirektor des Bogensportverbandes: „Üblicherweise dauert es fünf bis sieben Jahre, bis ein Talent bei optimaler Betreuung und voller Intensität an die internationale Spitze gelangt. Michael hat also noch enormes Potenzial in sich, das er weiter entwickeln kann.“ Er habe genau den richtigen Ansatz: „Schärfe zuerst die Säge, bevor du schneidest – nicht viele Schüsse führen also zum Erfolg, sondern die guten!“

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