Seit wenigen Tagen ist die traditionelle Heumilch landwirtschaftliches Weltkulturerbe. Im Tiroler Zillertal verarbeitet die größte Privatsennerei des Bundeslandes seit Jahrzehnten ausschließlich Milch aus Betrieben ohne Silofütterung. Warum, erklärt Geschäftsführer Christian Kröll.
Die Erlebnissennerei Zillertal ist die größte Privatsennerei in Tirol und verarbeitet seit 1991 laut eigenen Angaben ausschließlich Heumilch. Doch schon seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1954 als „Milchzentrale“ habe man stets die hochwertige Heumilch forciert, wird betont. Dementsprechend groß ist bei der Sennerei mit Sitz in Mayrhofen die Freude über eine Pressemeldung vom Wochenende. Wie berichtet, wurde am Samstag Heumilch als naturbelassene und traditionelle Milchwirtschaft zum landwirtschaftlichen Weltkulturerbe ernannt – als erstes Produkt überhaupt im deutschsprachigen Raum.
Heubewirtschaftung ist klimafreundlich und liefert die wertvollste Milch
Christian Kröll, GF Erlebnissennerei Zillertal
Bild: Erlebnissennerei Zillertal
„Wertschätzung für Bauern und Mehrwert für alle“
Christian Kröll, Geschäftsführer der Erlebnissennerei, sieht in dieser Auszeichnung eine Wertschätzung für die heimischen Bauern und einen Mehrwert für alle: „Die Heubewirtschaftung ist klimafreundlich und liefert die wertvollste Milch, die messbar eine bessere Qualität aufweist.“ Entscheidend sei dies vor allem bei der Käseproduktion.
25 Millionen Liter Heumilch werden jährlich in Mayrhofen verarbeitet. „Die Verwendung von ausschließlich frischem Gras, Getreideschrot, Kräutern und Heu in der Fütterung, ohne vergorene Futtermittel, zeichnet die Heumilch im Zillertal aus und trägt zum Erfolg unserer Produkte bei“, ist Kröll überzeugt.
Mehr Platz für Käse und ein Roboter als Senner
Die Erlebnissennerei feiert heuer ihr 70-Jahr-Jubiläum. Rechtzeitig zum Geburtstag wurde dieser Tage das neue Hochregallager fertiggestellt. Die 80 Meter lange und zehn Meter hohe Halle wurde an das bestehende Firmengebäude angedockt. Die Oberfläche des Gebäudes wurde mit PV-Paneelen bestückt. Rund 50 Prozent des Stromverbrauchs können laut Kröll dadurch abgedeckt werden. Auch der Reifekeller für Käse wurde erweitert. Bis zu 8400 Laibe und Blöcke finden jetzt Platz. Die Pflege der Käseblöcke (z. B. das Wenden) übernimmt ein Roboter.
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