Wasser wird knapp

Marokko: Trockenster Winter seit Menschengedenken

Ausland
08.03.2024 13:51

Marokko stöhnt derzeit unter dem heißesten und trockensten Winter seit Menschengedenken. Zuletzt stieg das Thermometer hier bis auf 37 Grad Celsius. Viele Flüsse und Seen sind ausgetrocknet, was sowohl der Land- als auch der Elektrizitätswirtschaft schwer zu schaffen macht.

Die Dürre gefährdet die Lebensgrundlage der Bauern und Hirten, die in der Region leben. Ein Drittel der Arbeitskräfte in Marokko arbeitet im Landwirtschaftssektor. „Jeden Tag muss ich zufüttern. Wenn sie nur das fressen, was das Weideland bringt, sterben sie. Es ist so heiß wie im Juni. Das ist so seltsam!“, schildert der Hirte Hatschmi Tahiri die Situation.

Zuletzt wurden in dem nordafrikanischen Königreich bereits 37 Grad Celsius gemessen. Im Februar waren es auch schon mehr als 35 Grad. Seit sechs Jahren hat es nur spärlich geregnet. „Es gibt einfach keine Hoffnung!“, sagt Tahiri.

Nach sechs Jahren Dürre haben die Wasserstände der marokkanischen Stauseen ein kritisches Niveau erreicht. Bis Mitte Jänner ist der durchschnittliche Füllstand auf 23 Prozent von mehr als 31 Prozent im Vorjahr gesunken, heißt es seitens der Behörden.

Zweitgrößter Stausee des Landes fast leer
Der Niederschlag sei 70 Prozent unter dem Durchschnitt eines normalen Jahres gelegen, die Talsperre Al Masira, ein Stausee im Westen Landes, ist fast leer. Sinkt der Wasserstand des Stausees, der seit 1980 die Menschen im Umland mit Elektrizität versorgt, noch weiter, kann schon bald kein Strom mehr erzeugt werden.

Normalerweise versorgt der zweitgrößte Staudamm Marokkos das Wirtschaftszentrum Casablanca. Seit Beginn der Trockenperiode hat sich die mit Staudammwasser bewässerte Fläche auf 400.000 Hektar fast halbiert. Angesichts der schlimmsten Dürre seit mehr als zwei Jahrzehnten haben die Behörden die Straßenreinigung mit Wasser und das Bewässern von Stadtparks verboten.

Unterdurchschnittliche Getreideernte erwartet
Die Statistikbehörde Marokkos erwartet für heuer eine unterdurchschnittliche Getreideernte, was mehr Weizenimporte zur Folge hat. Allein 2023 ist die mit Regenwasser bewirtschaftete Getreidefläche im Vergleich zum Vorjahr um rund 37 Prozent auf 2,3 Millionen Hektar gesunken.

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