Umweltschützer und Einheimische sind empört: Der australische Konzern ADX will nach Molln nun auch im südlichen Oberösterreich nach Gas bohren. Direkt beim Aussichtsturm Lichtenberg und nahe dem Attersee wird eine halbe Milliarde Kubikmeter Erdgas vermutet.
Vor einer Woche sind Samstagfrüh in Molln im Bezirk Kirchdorf im Nahbereich des Nationalparks Kalkalpen die von Umweltschützern bekämpften Probebohrungen nach fossilem Gas angelaufen. Es könnte nicht die einzige Suche nach Erdgas von ADX Vie GmbH - eine Tochterfirma des in Australien gelisteten Explorationsunternehmens ADX Energy - heuer in Oberösterreich sein. Im vierten Quartal ist der Start einer Probebohrung auf dem Gemeindegebiet von St. Georgen im Attergau möglich.
Die Montanbehörde West im Finanzministerium habe bereits im Herbst 2023 eine Explorationsbohrung bei St. Georgen genehmigt, darüber hinaus liege der Bescheid der Naturschutzabteilung des Landes Oberösterreich vor, bestätigte ADX Energy. Auch alle Vereinbarungen mit den entsprechenden Grundstückseigentümern seien „unter Dach und Fach, sodass für die Bohrung Lichtenberg bereits alle Voraussetzungen erfüllt sind“, bestätigte das Unternehmen einen „profil“-Bericht. ADX Energy hatte schon am 4. Dezember 2023 in einer Pflichtmitteilung an die Börse darüber informiert.
Die Vereinbarungen mit den entsprechenden Grundstückseigentümern sind unter Dach und Fach, sodass für die Bohrung Lichtenberg bereits alle Voraussetzungen erfüllt sind.
Ein Verterter von ADX Energy
Im vierten Quartal wäre somit ein Bohrbeginn möglich, es gebe aber auch noch eine zweite Option: die Bohrstelle Irrsdorf auf dem Gemeindegebiet von Straßwalchen im Salzburger Flachgau. Allerdings sei man hier mit den Genehmigungen noch nicht so weit wie in St. Georgen. Eine endgültige Entscheidung für eine der beiden Stellen habe man noch nicht getroffen, hieß es weiter.
Das vermutete Gasvorkommen beim Bohrpunkt Lichtenberg sei jedenfalls deutlich kleiner als in Molln. Dort nimmt das österreichisch-australische Unternehmen 24 Milliarden Kubikmeter Erdgas an, bei St. Georgen rund eine halbe Milliarde.
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