KV-Verhandlungen

AUA-Warnstreik: Noch mehr Flüge fallen aus

Wirtschaft
01.03.2024 13:00

Die Betriebsversammlung bei den Austrian Airlines, bei der das fliegende Personal über den Stand bei den Lohnverhandlungen informiert wurde, hat sich am Freitag zu einem Warnstreik ausgeweitet. Dadurch fallen bis 17 Uhr deutlich mehr als die vorab bekannten 112 Flüge vom Vormittag aus. Passagiere sollen sich unbedingt informieren. Nächsten Freitag könnte es weitere Ausfälle geben.

Die diesjährigen Kollektivvertragsverhandlungen für das AUA-Bordpersonal beginnen mit einem Paukenschlag. Für Freitagvormittag war vom Betriebsrat und der Gewerkschaft vida eine Betriebsversammlung bis 13 Uhr angekündigt, wo die Mitarbeiter über den aktuellen Stand der Gespräche informiert werden sollten. Die AUA musste dadurch 112 Flüge von und ab Wien streichen und die Passagiere informieren.

Chaos geht weiter
Kurzfristig wurde die Versammlung zu einem Warnstreik bis 17 Uhr ausgeweitet. Unzählige Fluggäste, die zum Teil schon am Flughafen Wien waren, waren davon betroffen. Welche und wie viele Strecken ausfallen bzw. gestrichen werden müssen, ist noch offen. Die AUA rät all jenen, die einen Flug haben, sich unbedingt über ihren Flugstatus, zum Beispiel über www.austrian.com, vorab zu informieren.

AUA: „Völlig unangemessen“
Gleichzeitig betont man bei der Fluglinie, dass die Maßnahme „völlig unangemessen“ sei und nur zulasten der Flugpassagiere gehe. „Wir fordern Betriebsrat und Gewerkschaft auf, wieder an den Verhandlungstisch zu kommen“, betont AUA-Sprecherin Sophie Matkovits.

Ein Angebot der Airline liegt bereits am Tisch. Es sieht als Basis eine Erhöhung der Bezüge des fliegenden Personals um 4,5 Prozent vor. Das entspreche der zugrunde liegenden europäischen Inflationsrate. Den Europawert ziehe man deswegen heran, weil die Fluglinie im internationalen Wettbewerb stehe. 75 Prozent der Tickets würden von internationalen Passagieren gekauft.

Allerdings sei man gerne bereit, über „mehr“ zu verhandeln. „Der Betriebsrat hat es in der Hand“, so die Sprecherin. Mögliche Punkte für einen höheren Abschluss seien beispielsweise eine längere KV-Laufzeit, die Erhöhung der Erfolgsbeteiligung oder auch Einmalzahlungen.

Gewerkschaft fordert laut AUA im Schnitt 40 Prozent Plus
Der AUA liegt auch schon das Forderungspaket von Bord-Betriebsrat und Gewerkschaft vida vor. „Laut unseren Berechnungen sieht es unterm Strich eine Erhöhung von rund 40 Prozent vor“, erklärt Matkovits. Darüber hinaus soll die Laufzeit nur zehn Monate betragen. Aus Sicht der AUA sei dieses Paket überzogen und langfristig nicht im Interesse der Mitarbeiter, weil es damit nicht lange im internationalen Wettbewerb bestehen könnte.

Mit März des Vorjahres gab es für das Bordpersonal der Fluglinie eine Erhöhung um elf Prozent. Und heuer im Frühjahr werde an alle Mitarbeiter eine Erfolgsbeteiligung ausbezahlt.

Nächsten Freitag weitere Ausfälle möglich

Nächsten Freitag soll es, Informationen der „Krone“ zufolge, zu weiteren Streiks bzw. Betriebsversammlungen kommen. Wer an diesem Tag einen Flug hat, sollte sich daher rechtzeitig informieren, ob dieser auch stattfindet.

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