Jährlich sterben mehr Menschen in Österreich durch Selbstmord als durch Verkehrsunfälle, im Frühjahr besonders viele. Das Thema offen anzusprechen kann lebensrettend sein, denn „niemand wird dadurch auf die Idee gebracht“, beruhigt Silvia Breitwieser, Leiterin der TelefonSeelsorge OÖ.
„Als Ärztin sehe ich täglich die Auswirkungen von Krisen auf das menschliche Leben und weiß, wie wichtig frühzeitige Intervention ist“, sagt Katharina Glück, Leiterin der Psychiatrie am Klinikum Wels-Grieskirchen. Um niederschwellige Hilfsangebote besser sichtbar zu machen, setzt das Land Oberösterreich auf Plakate mit Notruf-Telefonnummern.
Diese sollen primär an den Bahnhöfen in Linz und Wels angebracht werden, da sie wegen ihrer Nähe zu den psychiatrischen Kliniken als Suizid-Hotspots gelten. Auch das Bahnhofspersonal dort soll geschult werden, um Gefährdete zu erkennen und Selbsttötungen zu verhindern.
Dass diese Maßnahme wirkt, zeigen Erfahrungen aus der Schweiz. Nach dem Anbringen derartiger Plakate haben sich dort mehr Menschen an die Krisen-Hotlines gewandt. Warnsignale für suizidale Krisen sind Rückzug aus dem sozialen Leben oder eine zunehmende Hoffnungs- und Freudlosigkeit.
Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden, wenden Sie sich bitte an die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie hier.
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