Brutaler Exorzismus

17-Jährige half Vater, Familie zu ermorden

Man glaubte, sie sei Opfer des Exorzismuswahns des Vaters. Doch das Mädchen folterte Mutter und die Brüder mit.

Sie hatte in ihrem Bett geschlafen, als die Carabinieri ankamen. Im Nebenzimmer lagen beide Leichen ihrer Brüder, fünf und 16 Jahre alt. Bis vor wenigen Stunden hatte sie zusammen mit ihrem Vater Giovanni Barreca und zwei Komplizen an einem wahnsinnigen Exorzismus teilgenommen, um die Mutter und beide Geschwister von Dämonen zu befreien. Ein brutales Ritual aus Folter und Schlägen, das mit deren Tod endete.

Familie zu Tode gefoltert
Im Verhör ist das Mädchen geständig: „Irgendwann war mir klar, dass ich eigentlich gar nicht weitermachen will. Es gefiel mir nicht, doch ich habe nichts getan, um meine Mutter oder meine Brüder zu retten.“

Ebenso kam nun heraus, dass sie mit Freundinnen geschrieben hatte, während sie gleichzeitig ihre Mutter gefoltert hatte.

Jüngster Sohn angeblich von Teufel besessen
Hilfe bei den fanatischen Exorzismus-Praktiken erhielten Vater und Tochter von zwei Komplizen, Sabrina Fina und Massimo Carandente. Sie stammen von einer Sekte, die sich „Diener Gottes“ nennt. Seit Anfang Jänner waren sie auf Wunsch des Familienvaters regelmäßig zu Besuch und überzeugt davon, dass vor allem der jüngste Sohn, der der Mutter sehr nahe stand, vom Teufel besessen sei.

Eine 17-Jährige half ihrem Vater dabei, ihre Familie zu Tode zu foltern.

(Bild: stock.adobe.com/ tsuguliev)

Von Gebeten wäre man aber irgendwann zu gewalttätigen Praktiken übergegangen in der Überzeugung, dass nur durch Schmerz die Befreiung erreicht werden könnte. An diesem Punkt hatte sich dann die Mutter widersetzt. Das war ihr Todesurteil. Die Anwälte der Komplizen haben am Wochenende ihr Mandat niedergelegt.